Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 185

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achtmal so groß sind wie die Wirtschaft dort. Die Finanzwirtschaft von Zypern hat sich von der Realwirtschaft abgekoppelt. Und das kann auf Dauer nicht gut gehen. Diese Blase platzt unweigerlich, wie wir jetzt an immer mehr Beispielen sehen.

Da müssen sich all jene bei der Nase nehmen, die immer und unentwegt den Spruch geklopft haben: Geld arbeitet! – Geld arbeitet eben nicht von allein. Geld ist nicht mehr und auch nicht weniger als ein Tauschmittel, das immer eine Entsprechung in reellen Werten, in Gütern oder Dienstleistungen, braucht. Und dieser Zusammenhang ist in der Goldgräberstimmung des letzten Jahrzehnts vielerorts verloren gegangen.

Und was Österreich – und darauf können wir stolz sein – stark macht und auch in der Krise stark gehalten hat, das ist das stabile Fundament der Realwirtschaft, vor allem die solide arbeitenden Klein- und Mittelbetriebe mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitar­beitern, die Güter und Dienstleistungen von höchster Qualität produzieren beziehungs­weise anbieten. Sie sind natürlich nicht schnell reich geworden, aber sie haben einen Wohlstand auf hohem Niveau erarbeitet, der auch Bestand hat. Diese Menschen sichern den Wirtschafts- und Finanzplatz Österreich. Und diese Menschen dürfen nicht von Ihnen verunsichert werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Darum ersuche ich und bitte Sie wirklich, Ihr Verhalten zu überdenken. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.59


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jury. – Bitte.

 


18.00.01

Abgeordneter Josef Jury (FPÖ): Herr Präsident! Genau diese Stärken, die die österreichische Wirtschaft und der österreichische Finanzplatz ausmacht, den Frau Kollegin Grossmann gerade zitiert hat, sind durch die Politik der Europäischen Union in Gefahr geraten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn wir Geld nur mehr als Ware sehen, dann sind die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die wir machen, alle für die Katz. Multinationale Konzerne untergraben diese Politik der österreichischen kleinstrukturier­ten Wirtschaft.

Die Energiepolitik der Europäischen Union lässt einem die Haare zu Berge steigen. Und die Agrarpolitik – na ja, das mit den ganzen Nahrungsmittelskandalen wissen wir ohnehin – wird ad absurdum geführt. Und wenn wir diesen europäischen Finanz­faschis­mus (Zwischenrufe bei der ÖVP) – das sage nicht ich, sondern das sagen die kleinen zypriotischen Sparer – und diese postkommunistischen Tendenzen auf einem Weg zu einem europäischen Zentralstaat fortführen, dann sage ich: Gute Nacht, Österreich! (Beifall bei der FPÖ.)

18.01


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. – Bitte.

 


18.01.52

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminis­terin! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Wir haben ja ein Glück, um beim Verunsicherungsvorwurf fortzusetzen: Das BZÖ glaubt das ja nicht einmal selber, sodass die Beunruhigung der Sparerinnen und Sparer ja eh nicht stattfindet. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe beim BZÖ.)

Das ist so! Insofern ist das hier Aktionismus, der gehörig in die Hose gegangen ist.

 


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