Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll194. Sitzung / Seite 63

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Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markowitz. – Bitte.

 


11.38.42

Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Zur Bildungsteilzeit: Ja, die werden wir natürlich unterstützen. Das geht absolut in die richtige Richtung. Wir haben es ja schon im Ausschuss disku­tiert.

Das trifft einmal definitiv die richtigen Personen, jene, die nicht so gut ausgebildet sind, die im Leben Chancen brauchen, die auch langfristig einen guten Job brauchen, weil sie vielleicht nicht so viel Geld verdienen wie die anderen.

Das, was ich mich frage, ist: Wie setzen wir das tatsächlich um, dass gerade Kleinstbe­triebe, die auf jeden Einzelnen angewiesen sind, diesen Personen auch zum Zwecke der Bildung frei geben? Das wird quasi das Hauptproblem sein. Herr Minister, Sie se­hen das auch so, dass das ein Problem sein wird? – Das sehe ich am Achselzucken. (Bundesminister Hundstorfer schüttelt den Kopf. – Zwischenruf der Abg. Steibl.) Ja, natürlich, wir sind alle sozial engagiert, aber gerade Sie von der ÖVP wissen ganz ge­nau  (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Steibl.) Ich gebe Ihnen recht, für große Kon­zerne so wie bei mir bei der YIT, wo wir 8 000 Mitarbeiter in Österreich haben, ist das überhaupt kein Problem. Da geben wir ihnen frei. Und wir haben auch sehr viele Lehr­linge, die wir ausbilden. Dort ist das kein Problem.

Ich sehe das Problem bei den Kleinstbetrieben, die wenige Mitarbeiter haben. Sie brauchen jeden Einzelnen, und wenn der dann nicht da ist, dann haben sie ein Pro­blem. Aber das gebe ich nur als Gedanken mit.

Natürlich werden wir das mittragen und unterstützen, weil wir finden, dass dadurch die richtigen Menschen in den Genuss einer besseren Ausbildung kommen und auf lange Sicht mehr verdienen.

Kollegin Schatz, zu Ihrem Antrag betreffend Volontariate: Prinzipiell ist ein Volontariat nichts Schlechtes. Das muss man einmal sagen. Das waren meistens Menschen, die im Sommer die Chance ergriffen haben, zwei Wochen in einem Betrieb zu schnuppern, um dann vielleicht die Möglichkeit zu haben, in diesem Betrieb zu arbeiten. Das ist etwas, das wir sicher nicht abschaffen wollen, in keiner Art und Weise.

Natürlich gebe ich Ihnen recht: Es sollte nicht in die falsche Richtung gehen, dass jun­ge Menschen ausgebeutet werden, dass sie dabei kein Geld verdienen. Das sollte es auch nicht sein. Aber prinzipiell ist ein Volontariat etwas, das ich sehr begrüße. Es sind meistens Personen, die keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben, die auch keine Vor­stellung darüber haben, in welchem Job sie arbeiten sollen. Diesen Personen möchte ich weiterhin die Chance geben, in drei, vier, fünf Betrieben verschiedener Sparten zu schnuppern und so auf dem Arbeitsmarkt tätig zu werden.

Was die Praktika betrifft, so gebe ich Ihnen recht. Wir sind ganz klar gegen Ausbeu­tung. Da soll es eine Regelung geben, dass die Praktikanten Geld verdienen. Aber Ihre Forderung, dass es auf Kollektivvertragsbasis angepasst wird, geht sicher in die fal­sche Richtung. Dann werden viele Menschen nicht die Möglichkeit haben, ein Prakti­kum zu absolvieren. Das sollte es nicht sein. (Abg. Mag. Schatz: Das heißt, wenn man die Ausbeutung verhindert, können die kein Praktikum machen?) – Doch. Sie sollten sehr wohl Geld bekommen, aber nicht auf Kollektivvertragsbasis, weil das einfach zu viel ist. Das ist ganz klar. Ich bin dafür, dass auch die Praktikanten Geld bekommen. Dafür stimmen wir. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

11.41


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Riepl. – Bitte.

 


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