Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 162

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

meine sehr geehrten Damen und Herren, und wir haben das jetzt in einem anderen Zu­sammenhang bei den Diskussionen wieder gesehen.

Ich will das jetzt gar nicht gewichten, Frauen, Kinder, wir alle kennen diese Themen, aber ich glaube, dass jeder Cent sinnvoll investiert ist, wenn Gewalt erst gar nicht ent­stehen kann, anstatt dann hintennach die Folgen des vielen Leids der Familien, der Frauen oder der Kinder zu reparieren versuchen zu müssen.

Und so ähnlich sehe ich diese Diskussion auch. Ich glaube halt nur, dass man hier die Gesamtsumme sehen muss, das Volumen mit 700 Projekten, mit allen Dienststellen und NGOs. Jetzt kann man jeden Wissenschafter kritisieren, jeden, es ist nur die Fra­ge, wer welchen Zugang hat, aber ich glaube, dass man eine wissenschaftliche Be­gleitung eines so wichtigen Projektes nicht grundsätzlich kritisieren kann.

Ich lade aber, Frau Minister, Sie und Ihr Haus ein: Probieren wir, so wichtige Themen ganz einfach anders aufzusetzen! Vielleicht können wir das in Zukunft abfangen, indem wir das ganz einfach breiter diskutieren. Ich sehe auch ein, dass es einige gibt, die sa­gen: Für das kriegen wir kein Geld, und für das kriegen wir kein Geld!, und dass man sich dann in der Frage verbeißt und sagt: Aber dafür werden 200 000 € ausgegeben! Das ist ja menschlich.

Wir wollen ja, dass wir alle diese Fragen gemeinsam lösen, und daher sehe ich da eine Möglichkeit für die Zukunft, dass man das vielleicht auch nachvollziehbar schon im Vorfeld zu erklären versucht. Dann wird es, glaube ich, bei einer so wichtigen Aufga­benstellung wie Gewaltprävention nicht im Nachhinein zu solchen Diskussionen oder Verunglimpfungen – egal, in welcher Richtung – kommen.

Ich stehe nicht an, zu sagen: Grundsätzlich ist das Projekt ein gutes Projekt. Grund­sätzlich, glaube ich, bekennen wir uns alle zur Gewaltprävention. Aber vielleicht kön­nen wir in Zukunft mit etwas mehr Transparenz diese Frage handeln. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.57


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Kößl. – Bitte.

 


17.57.12

Abgeordneter Günter Kößl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Es ist eine extrem gute Angelegenheit, dieses „Bündnis gegen Gewalt“. Es ist schade, dass es schlechtgeredet wird. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Ich glaube, dass es gerade im Bereich Gewaltprävention – und da kann ich nahtlos fortsetzen, was mein Vorredner gesagt hat – ganz wichtig ist, dass wirklich gezielt ge­arbeitet wird. Ich glaube, wir müssen eigentlich der Frau Bundesminister und dem Bun­deskriminalamt Danke sagen, dass 2010 das auf wissenschaftliche Füße gestellt wor­den ist, dass hier Evaluierungen stattfinden, dass hier Vernetzungen stattfinden zwi­schen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen, allen, die mit Gewalt zu tun ha­ben. Ich glaube, dass das ganz, ganz wichtig ist.

Wenn wir uns ansehen, dass die Bekämpfung von Gewalt in allen ihren Eigenschaften und in allen Lebensbereichen heute stattfindet, dann müssen wir sagen, dass eigent­lich jeder Euro, der hier eingesetzt wird und eingesetzt worden ist, an und für sich ein gut eingesetzter Euro ist. (Abg. Mag. Schwentner: Das hätten wir gerne gewusst, ob der gut eingesetzt ist!)

Das Ziel dabei ist – das habe ich schon gesagt –: Es soll diese Arbeit wissenschaftlich unterstützt werden, es soll evaluiert werden. Und ich glaube, dass es auch richtig war, dass man sich hier einer Persönlichkeit bedient, die wirklich eine breite Erfahrung hat auf diesem Gebiet, im theoretischen wie auch im praktischen Bereich, die über die Grenzen hinweg anerkannt ist und wirklich eine ausgezeichnete Arbeit in allen Be-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite