Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 225

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sein, das kann einmal ein Lehrgang sein, das kann einmal ein Eingliedern in bestehen­de Klassen sein.

Wir schließen heute also eine Lücke in unserem Bildungssystem für diese Personen­gruppe. Wir eröffnen mit unserem heutigen Beschluss für viele aber auch eine zweite Chance, um mithilfe der Berufsschulen und auch als Partner des AMS, also des Ar­beitsmarktservice, doch noch Facharbeiter zu werden. Ich denke, das ist eine ganz wichtige Entscheidung, die wir heute treffen.

Wir nützen dazu endlich auch die hohe Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer in un­seren Berufsschulen. Wir beweisen mit unserem Beschluss heute auch, dass direkte Demokratie in unserem Land möglich ist und Initiativen aus der Bevölkerung im Parla­ment sachlich diskutiert und auch umgesetzt werden – umgesetzt in diesem Fall, so glaube ich, von allen Fraktionen, und das ist auch ein gutes Zeichen.

Namens der SPÖ-Fraktion nochmals Gratulation den Initiatoren und nochmals ein Dankeschön der Frau Bundesminister für die Unterstützung dieses Vorhabens. (Beifall bei der SPÖ.)

21.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Franz zu Wort. – Bitte.

 


21.51.10

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Wir haben in unserem Schulsystem ein Grundprinzip, nämlich: kein Ab­schluss ohne Anschluss. – Nun, das ist vollkommen richtig, aber es muss auch einen Anschluss nach einem Abbruch geben. Und genau darauf zielt diese Änderung im Facharbeiter-Ausbildungsinitiative-Gesetz ab. Es geht um Jugendliche, die eben die Lehre abgebrochen haben, die eine zweite Chance bekommen sollen und denen er­möglicht werden soll, nach einem verspäteten Anlauf dann doch noch eine Lehre abzu­schließen und als Facharbeiter fertig zu werden.

Worum geht es? Was sind die Ziele? – Es gibt eine verbesserte Möglichkeit, den Schul- und Lehrabschluss im zweiten Bildungsweg zu erreichen. Es ist ein Beitrag zur zusätz­lichen Qualifizierung von Fachkräften. Es gibt dort eine fundierte berufstheoretische Ausbildung, und es ermöglicht die erfolgreiche Ablegung der Lehrabschlussprüfung; diese wird auch erleichtert. Es ist ein Beitrag zur Lifelong Learning-Strategie, also zum lebensbegleitenden Lernen, und diese Strategie besagt, dass das kostenlose Nachho­len von grundlegenden Abschlüssen gegeben sein muss und auch Grundkompetenzen im Erwachsenenalter sichergestellt werden müssen. Dem Facharbeitermangel wird da­durch entgegengewirkt.

Dieses Gesetz ist einerseits ein wichtiger Beitrag für junge Menschen, die dadurch nach Anfangsschwierigkeiten doch noch zu einer höheren Qualifikation kommen kön­nen und infolgedessen eine bessere berufliche Chance haben, andererseits können dadurch mehr Facharbeiter qualifiziert werden, die wir auf dem Arbeitsmarkt dringend brauchen. (Beifall bei der ÖVP.)

21.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Wal­ser. – Bitte.

 


21.53.16

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Ich glau­be, das, was wir hier heute beschließen, kann man sehr positiv sehen. Das duale Aus­bildungssystem ist ja nun wirklich etwas Vorzeigbares. Österreich hat im Bildungsbe-


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