Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll200. Sitzung / Seite 19

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ja diese Woche dadurch sehr prominent geworden, dass der Bundeskanzler selbst zu einem Gespräch eingeladen hat.

Es ist verdienstvoll, wenn sich ein Bundesland so sehr um tertiäre Einrichtungen bemüht wie Oberösterreich. Das ist zu honorieren und zu würdigen.

Das Hauptmotiv ist die Befürchtung, dass Oberösterreich einem Ärztemangel ent­gegensieht. Diese Befürchtung ist nicht massiv, wenn man auf die Ärztedichte Öster­reichs schaut, die eine der höchsten in Europa ist. Sie ist auch nicht massiv, wenn man weiß, dass gerade in Oberösterreich der Ärztezuwachs sehr stark war.

Vor allem muss man sagen: Wenn das das Hauptmotiv ist, braucht es natürlich eine Fülle anderer Rahmenbedingungen, die verbessert werden müssen. Vor allem da, wie wir wissen, 25 Prozent der österreichischen Jungärzte ins Ausland abwandern. Wir wissen auch, dass von den hier ausgebildeten Studierenden aus dem Ausland ein ganz hoher Prozentsatz abwandert. Das heißt, es ist ganz wichtig, die Attraktivität des Standortes Österreich zu erhöhen, was aber nicht mein Metier ist, sondern da geht es um das Gesundheitssystem. Nur dann ist es sinnvoll, auch in die Ausbildung zu investieren, also die Anzahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Sonst schütten wir Wasser in ein Fass, das unten Löcher hat – die bekannte Strafe der Danaiden. Das wollen wir hier vermeiden.

Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann können und wollen wir einem solchen Ansinnen nähertreten. Das heißt, wir müssen dann aber einige Dinge dringend klären, vor allem muss das Ganze im Rahmen des Hochschulplanes diskutiert werden. Wir müssen das mit dem gesamten Hochschulraum abstimmen. Wir müssen die Finan­zierung klären, wir müssen vor allem den klinischen Mehraufwand auch für die anderen Einrichtungen auf eine solide, transparente und gerechte Basis stellen. Also es sind einige Vorbedingungen und einige grundlegende Fragen zu klären, bevor man dann endgültig sagen kann, wir machen das.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl.

 


Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Wie Sie schon erwähnt haben, Herr Bun­desminister, hat letzte Woche ein Gipfelgespräch zu diesem Thema stattgefunden, bei dem Vertreter des Landes Oberösterreich, der Stadt Linz und auch der Linzer Universität ein Konzept für eine medizinische Ausbildung in Linz vorgelegt haben.

Wie beurteilen Sie dieses Konzept und welchen Zeithorizont sehen Sie für eine allfällige Umsetzung?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Das Konzept ist da. Das Konzept versucht, einen machbaren Weg aufzuzeigen. Es hat absolut einige Stärken wie zum Beispiel von vornherein den Plan, mit anderen Ein­richtungen, insbesondere mit der Medizinischen Universität Graz, zu kooperieren. Genau diese Kooperation wollen wir auch im Hochschulplan. Wichtig ist, dass wir auch die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen.

Es war erfreulich, dass bei diesem Gipfel vom Bundeskanzler zugesagt wurde, dass er mit uns gemeinsam die Novellierung des Universitätsgesetzes in Gang setzen – also in Begutachtung schicken – wird. Damit wir überhaupt eine solche medizinische Fakultät in Linz schaffen können, müssen wir ja eine Gesetzesänderung im UG vornehmen, und diese wollen wir jetzt in Begutachtung schicken. Ich hoffe sehr, dass das Hohe


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