Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll200. Sitzung / Seite 24

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bereits in der Schule, informiert werden, welche Studienmöglichkeiten es gibt und was künftig besonders stark auch seitens der Wirtschaft, der Gesellschaft, des öffentlichen Dienstes nachgefragt werden wird. Eine wichtige Maßnahme in diesem Bereich war die Studieneingangs- und Orientierungsphase, die nach der Beratung in der Schule eine erste Orientierung geben sollte. Jetzt haben sich die Rahmenbedingungen verbessert.

Meine Frage an Sie, Herr Bundesminister: Im Zuge der Novellierung des Universitäts­gesetzes 2002 zur schrittweisen Implementierung wurde auch die Studieneingangs- und Orientierungsphase verändert. Welche Änderungen sind im Bereich dieser Studieneingangs- und Orientierungsphase nun konkret vorgesehen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Die Studieneingangs- und Orientierungsphase, kurz STEOP genannt, soll das sein, was sie von ihrem Namen her zu sein vorgibt, und sie soll nicht zum Hinausprüfen ver­wendet werden müssen. Wenn man kein anderes Instrument hat, um den Zugang zu stark nachgefragten Fächern zu regulieren, dann wird die STEOP leider auch zum Hinausprüfen missbraucht. Wir – oder die Universitäten, die das tun – brauchen sie dafür immer weniger, weil wir jetzt eben die Zugangsregeln über die Studienplatzfinan­zierung sukzessive einführen. Und deswegen kann man die STEOP so reformieren, dass sie genau das ist, was sie sein soll, nämlich eine Eingangs- und Orientierungs­phase und keine Hinausprüfphase. Genau das tun wir jetzt.

Wir haben zum Beispiel – und das ist sozusagen nur als exemplarische Maßnahme hier zu nennen, es gibt ja mehrere Maßnahmen – auf gesetzlicher Basis jetzt die Zahl der Wiederholungsmöglichkeiten erhöht, und damit demonstrieren wir: Wir wollen nicht, dass über diese Maßnahme Leute hinausgeprüft werden.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Huber.

 


Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Herr Minister! Aufgrund der Bankenkrise, der Wirtschaftskrise ist es für die Studierenden auf der einen Seite immer schwieriger, Arbeitsplätze zu finden. Auf der anderen Seite werden die Preise sowohl in Studen­tenheimen als auch die Mieten für Wohnungen immer höher. Welche Schritte setzen Sie konkret, um vor allem für sozial schwächere Studierende Verbesserungen der Studienbedingungen herbeizuführen, und welche Maßnahmen planen Sie, damit da rasch Verbesserungen erzielt werden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Wir stellen, wenn wir die Arbeitsmarktdaten anschauen, fest, dass entgegen Ihrer Prä­misse, Herr Abgeordneter, die Arbeitsplatzchancen für Akademiker in Österreich nach wie vor exzellent sind. (Abg. Huber: Während des Studiums!) Während des Studiums? Also während des Studiums sind natürlich die Arbeitsmöglichkeiten unterschiedlich. Das kann man nicht über einen Kamm scheren. Aber es gibt eine Fülle von Studien, wo man schon während des Studiums Praktika machen muss. Beste Arbeitsmög­lichkeiten bestehen natürlich in Studien, die sehr, sehr viele Studierende haben. Bei Studierenden, die vielleicht ein Fach wählen, wo die Berufsorientierung des Studiums selbst nicht ausgeprägt ist, ist es natürlich schwieriger.

Aber jetzt ganz konkret: Was tun wir für sozial schwache Studierende? – Wir haben erstens einmal bereits jetzt eine sehr gute Studienbeihilfe, die bisweilen schlechter geredet wird, als sie ist, wo wir fast 200 Millionen jährlich ausgeben. Wir haben bis jetzt auch im Zuge der Studienplatzfinanzierung diese noch einmal erhöht. Also wir geben viel und immer mehr Geld in dieses System. Ich glaube, dass wir auf diese Weise die


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