Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll200. Sitzung / Seite 29

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Haubner.

 


Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Im Vorfeld der Diskussion zur Ausbildung Neu der PädagogInnen hat es große Überein­stimmung gegeben, dass auch der Elementarbereich beziehungsweise auch der Kindergartenbereich in die Ausbildung miteinbezogen wird. Jetzt herrscht berechtigt Unmut darüber, dass Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen zu wenig in diesem Ausbildungssystem sichtbar sind.

Mich würde daher interessieren: Wie sehen Sie das? Warum gibt es diese Version light? Was sind die Gründe dafür?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Der Unmut hat sich teilweise gelegt, nachdem wir diejenigen, die ihn geäußert haben, besser informiert haben. Es ist schlicht so, dass wir in diesem Bereich in Österreich noch ein großes Manko an Forschung und Wissenschaft haben, wir haben erst einen Lehrstuhl dazu in Graz. Gerade jetzt wird in Tirol einer eingerichtet, der erfreulicher­weise von den Ländern Vorarlberg und Tirol als Stiftungsprofessur gemeinsam über die PH Feldkirch und die Uni Innsbruck bezahlt wird. Wir müssen also, bevor wir die Ausbildung für den Kindergartenbereich akademisieren, die entsprechenden Kompe­ten­zen an den Universitäten schaffen.

Das tun wir jetzt, das tun wir zügig und intensiv. Schon jetzt denken die Unis daran, dann entsprechende Ausbildungsgänge zu machen, sodass in absehbarer Zeit auch akademisch gebildete Elementarpädagogen zur Verfügung stehen.

Gleichzeitig brauchen wir aber ständig und vermehrt auch ausgebildete Kindergärt­nerinnen und Kindergärtner aus den bestehenden BAKIPs. Deswegen muss man auch die wichtige und verdienstvolle Rolle der BAKIPs sehen und würdigen und sozusagen im System lassen. Wir werden das System BAKIP beibehalten, aber es wird mittel­fristig auch akademisch gebildete Elementarpädagogen geben.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Walser.

 


Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Minister! Es hat nach der Präsentation der LehrerInnenbildung Neu schon zwei, drei Stunden später sehr unterschiedliche Interpretationen von Ihrer Seite und vonseiten der Unterrichtsministerin gegeben. Auch ich habe doch einige Sorgen, dass die fachwissenschaftliche Qualität in der künftigen Ausbildung nicht gewährleistet sein könnte. Sie haben auf den Qualitätssicherungsrat verwiesen.

Festgelegt ist eigentlich nur eine Kooperation zwischen PHs und Universität. Mich hätte interessiert, wie genau denn diese Kooperation zu definieren ist, ob künftig auch bezüglich der Lehrenden an den Pädagogischen Hochschulen bestimmte Mindestvor­aussetzungen gestellt werden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Das unterschiedliche Wording, wie man heute sagen würde, die unterschiedlichen Formu­lierungen ein paar Stunden nach der gemeinsamen Präsentation erklären sich natürlich auch aus unterschiedlichen Positionen, die beide Regierungsparteien in grund­sätz­lichen Fragen immer noch haben, und die braucht man auch gar nicht wegzureden. Ich glaube, die große Kunst und der große Erfolg war, dass wir trotz dieser unter­schiedlichen Positionen, die wir haben, einen gemeinsamen großen Wurf geschafft


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite