Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll202. Sitzung / Seite 90

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

auch in Anspruch genommen. Wir wollen Imker haben, und auch sehr kleine Imker, die technisch gut ausgerüstet sind beziehungsweise auf dem neuesten Stand der Technik sind. Daher werden wir hier keine Kürzungen vornehmen, sondern im Gegenteil, wir wollen dieses Programm ausbauen.

Vereinbart wurde beim Bienengipfel auch ein zusätzliches Programm, nämlich ein Bienengesundheitsprogramm, das sogar auf ausdrücklichen Wunsch der Imker eingeführt wurde. Wir hätten auch mehrere andere Überlegungen gehabt, aber die, haben die Imker gesagt, brauchen sie nicht. Ein Bienengesundheitsprogramm ist eine Grundvoraussetzung, um auch in Zukunft Sicherheit zu geben.

Wichtig ist auch die Bio-Bienenförderung. Es ist schon mehrfach angesprochen worden, dass die Bauern beziehungsweise die Imker Unterstützung brauchen, wenn sie auf Bio umstellen. Das soll gewährleistet sein, um dem steigenden Bedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten entgegenzukommen.

Wichtig ist auch – das wurde hier schon angesprochen –, dass die Bauern Unter­stützung bekommen. Es sollen die kleinen Bauern, aber auch die anderen Bauern mit Saatgutproduktion nicht im Regen stehengelassen werden. Die brauchen eine besondere Beratung. Es ist richtig, wie schon angesprochen wurde, dass die in neue Gerätschaften investiert haben, zum Beispiel in der Südsteiermark, damit es bei den Beizmitteln nicht zu einer Staubentwicklung kommt. Da muss man neue Verfahren entwickeln, damit die Bauern sich umstellen können. Das wird nicht einfach, aber wir sind dazu bereit, weil es uns sehr wohl auch um die kleinen Bauern geht. Schauen Sie sich die Größenvergleiche in Europa an! Österreich hat eine der kleinstrukturiertesten Landwirtschaften. Wir haben überall einen Kulturwandel, aber uns gelingt es gerade über Programme wie Umweltprogramm, Bioprogramm, Genussregionen, Direkt­vermark­tung, Urlaub am Bauernhof, dass die kleinen Bauern gegen den Druck des Marktes bestehen. Das wollen wir gerade in der neuen gemeinsamen Agrarpolitik tun, die jetzt gerade diskutiert wird. Dort geht es auch darum, dieses Gemeinsame, Bauern, die sich umweltorientiert verhalten, zu unterstützen.

Abschließend: Das Programm, um Kinder auf Bauernhöfe zu bringen, zu Imkern zu bringen, ist eines, das bereits läuft. Wir wollen das unterstützen, denn ich will, wir wollen eine Gesellschaft haben, in der nicht jedes Kind Bauer oder Bäuerin werden soll, aber ein Verständnis für ökologische Kreisläufe haben soll und auch eine Liebe dazu entwickeln soll, wie Lebensmittel produziert werden, wie Tiere gehalten werden.

Diese Programme werden wir durchziehen. Das haben wir vereinbart beim Bienen­gipfel. Es ist aber auch generelle Linie der Agrarpolitik, dass die produzierende Landwirtschaft eine ökologische Verantwortung hat. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.53


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Brunner. – Bitte.

 


14.53.42

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Landwirtschaftsminister! Herr Sozialminister! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Ich möchte in meiner Rede vier unterschiedliche Botschaften an Sie richten. Die erste geht an die ÖVP insgesamt. Ich halte es für einigermaßen unerträglich, dass Sie sich selbst mit den Bauern und Bäuerinnen in Österreich gleichsetzen. Viele Bäuerinnen und Bauern leisten einen sehr positiven Beitrag zur Entwicklung in unserem Land – im Gegensatz zu Ihnen! (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Hornek.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite