wenig den Eindruck habe, dass über diese Kompetenzabgrenzungen keine Klarheit herrscht, welche mir allerdings sehr wichtig ist.
Was dem Verkehrs- und Infrastrukturministerium als Aufgabenstellung zukommt, haben Sie bereits beschrieben, nämlich legistische Rahmengesetze zu machen. Alles, was die strategische Ausrichtung, operative Maßnahmen, die Frage von Beschäftigten, der Umsetzung und Einhaltung dieser gesetzlichen Richtlinie betrifft, obliegt der ÖIAG und dem Eigentümervertreter, der in diesem Fall aber das Finanzministerium ist. Ich sage das nicht, um Verantwortung abzuschieben, das ist das Letzte, was ich tue, sondern weil ich glaube, dass es, wenn es Anregungen gibt, was etwa eine arbeitsrechtliche Frage in einem Unternehmen betrifft, die Sie angeschnitten haben, wichtig ist, dass man sich an die richtige Stelle wendet.
Also für alles, was im Zusammenhang mit der Österreichischen Post AG strategische Ausrichtungen, Planungen oder operative Maßnahmen betrifft, gibt es in meinem Bereich keine Zuständigkeit. Aber ich war dafür zuständig, im österreichischen Postmarktgesetz einen Rahmen vorzugeben und genau diese Bestimmungen festzuhalten. Im Universaldienst geht es um eine Grundversorgung, da geht es auch darum, dass die Post die Aufgabe hat, die Bevölkerung so gut wie möglich flächendeckend zu versorgen. Im Postmarktgesetz haben wir eben diese nationalen Postdienstleistungen festgeschrieben.
Und was wir heute machen, ist, in dieser UN-Sonderorganisation Weltpostverein die internationale Zusammenarbeit zu regeln. Es geht darum, dass sich über 190 Nationen gemeinsame Regeln gegeben haben. Einige Bereiche wurden ja schon angeschnitten. Es geht um Anpassungen von postalischen Begriffsbestimmungen, um Bestimmungen über Sendungen radioaktiver und infektiöser Stoffe; es geht um ein Abkommen über die Postzahlungsdienste, welches die Geldüberweisungen zwischen Postbetreibern, auch was die Nutzung elektronischer Medien betrifft, erleichtern soll.
Da wir im Ausschuss bereits sehr intensiv diskutiert haben, bin ich sehr froh darüber – und das ist auch jetzt wieder zum Ausdruck gekommen –, dass die beiden Abkommen, die heute zur Ratifizierung stehen, offensichtlich von allen im Parlament vertretenen Parteien unterstützt werden. Dafür bedanke ich mich. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
17.34
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Binder-Maier. – Bitte.
17.34
Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Sowohl die Regierungsvorlage zu Tagesordnungspunkt 9 als auch jene zu Tagesordnungspunkt 10 regeln internationale Zusammenarbeit. Wir werden ihnen natürlich unsere Zustimmung geben.
Ein paar Bemerkungen insgesamt zur Post. Ein Ziel ist natürlich die Vollliberalisierung des Postmarktes auch in Österreich. Eine Hürde wurde mittlerweile genommen, nämlich die Anbringung von Hausbrieffachanlagen, die notwendig sind, damit auch andere Anbieter im Postverkehr ihre Briefsendungen an die Frau/an den Mann bringen können. Die erste Hürde wurde somit erledigt und beseitigt. Und ich denke, die Öffnung und der Zugang für alternative Anbieter sind damit gewährleistet, wiewohl wir feststellen können, dass es neben der Österreichischen Post AG derzeit keine zusätzlichen Anbieter in Österreich gibt.
Wichtig erscheint mir auch in diesem Zusammenhang, auch an die Ausführungen von Kollegen Auer anschließend, dass es gerade bei der Österreichischen Post zu keinen
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite