Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 85

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Bereich des Kampflusses wurden angeschafft. Und zweitens wurde entlang der Donau bei verschiedenen Gemeinden in Hochwasserschutzanlagen investiert, die sich be­währt haben, die gewirkt haben, so wie das seit 1996 auch in Krems-Stein der Fall ist.

Die Schwachstelle waren die alten Erddämme. Der Damm in Theiß drohte zu brechen. Ein Großeinsatz an Feuerwehren, Bundesheer und auch an vielen Freiwilligen und auch der Einsatz von 10 000 Tonnen Sand und Schotter und das Befüllen von 120 000 Sandsäcken haben letztendlich den Dammbruch verhindert. Da sind wir auch mit einem blauen Auge davongekommen.

Allerdings hilft das den Menschen, deren Hab und Gut durch diese Hochwasserflut vernichtet wurde, gar nichts. In den diesjährigen Flutmassen in Österreich waren Menschenleben zu beklagen. Muren haben Dörfer zerstört, private Häuser, Wohnun­gen wurden unter Wasser und Schlamm gesetzt. Viele Menschen, Familien stehen vor dem Nichts. Unternehmen wurden so schwer geschädigt, dass der Betrieb eingestellt werden musste. Tausende Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche stehen immer noch unter Wasser und Schlamm, und in der Nähe von Wohnsiedlungen wurden Agrar­flächen mit Heizöl kontaminiert. Auch das ist wieder ein Beweis, dass das Holz als Heizmaterial die beste und vor allem auch die umweltgerechteste Alternative ist. (Demonstrativer Beifall der Abgeordneten Mag. Kogler und Dr. Moser.)

Alle Bauernfamilien, die betroffen sind, man redet von 300 Bauernhöfen, haben massive Ernteausfälle zu verkraften und sind vor allem auch in ihrer Existenz gefährdet. Erste wichtige Schritte wurden gesetzt: 95 Millionen für die Freiwilligen Feuer­wehren. Geld aus dem Katastrophenfonds steht zur Verfügung. 1 Milliarde € wird in den nächsten Jahren von der Regierung in ein hochwassersicheres Österreich investiert. Dafür Dank – nur, mit Geld allein ist es in so schweren Situationen nicht getan.

Dass im Kampf gegen diese Flutmassen wieder alle an einem Strang gezogen haben, das beweisen vor allem Tausende helfende Hände, die tagelang und nächtelang Zigtausende Sandsäcke gefüllt haben, die immer noch mit dem Schlammschaufeln und mit dem Aufräumen beschäftigt sind und die Flutopfer selbstlos unterstützen.

Dank daher an die Zivilbevölkerung, die sich hier so selbstlos eingebracht hat, an alle Helfer, alle Spender, die durch ihren Einsatz den Betroffenen wieder Mut zum Aufbau machen.

Dank auch an die Feuerwehren. 1 712 Feuerwehren mit 25 300 Frauen und Männern waren allein in Niederösterreich im Einsatz und sind es noch.

Dank an das Bundesheer. Mit 1 750 Soldaten wurden bisher 7 700 Mann-Tage aufge­bracht. Und jetzt geht es erst ans Aufräumen, und da ist das Bundesheer besonders gefordert.

Respekt vor allem auch für die Professionalität der Krisenstäbe mit der Einbeziehung aller Blaulichtorganisationen, die eindrucksvoll bewiesen haben, dass ihre Organi­sationsstrukturen mit bester Vernetzung im Ernstfall hervorragendst funktionieren.

In erster Linie gilt es jetzt, den Opfern der Wassermassen so rasch wie möglich und so unbürokratisch wie möglich zu helfen. Die Hilfsmaßnahmen sind voll angelaufen. In Österreich wird mit Sicherheit niemand im Stich gelassen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.17


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Haider. – Bitte.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite