Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 94

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im Bezirk Kitzbühel, in der Ortschaft Kössen, ganze Ortsteile, wie Erlau und Staffen, unter Wasser gestanden.

„Unter Wasser gestanden“ bedeutete dort: mindestens bis zum ersten Stock. Die Menschen mussten mit den Booten von den Balkonen gerettet werden. Wenn man daran denkt, dass allein in dieser kleinen Ortschaft 250 Häuser betroffen sind, dann weiß man, welch immense Schäden das Ganze nach sich zieht.

Aber auch wenn man vor Ort war und tief berührt gesehen hat, wie die Menschen, die Nachbarn einander geholfen haben – wer nicht unmittelbar mithelfen, mitschöpfen konnte, der hat dafür gesorgt, dass die Leute, dass all die Hilfskräfte, die erschöpften Menschen verpflegt werden –, dann war das wirklich eine Freude: Man hat gespürt, diese Opfer haben eine Freude an diesem Wiederaufbau.

Ich glaube daher, dass wir als Politik da wirklich mehr als gefordert sind, keine großen Lippenbekenntnisse zu machen, sondern wirklich herzugehen und sofort Gelder bereit-zustellen, sofort zu helfen, wo die Hilfe am notwendigsten ist, und nicht irgendwelche Wahlkampfspielereien zu betreiben.

Wenn man dann sieht, wie die Medien berichtet haben, dann kann auch das, glaube ich, einmal durchaus kritisch hinterfragt werden, weil es schon so ist, dass man schaut, wo man die katastrophalsten Fotos findet, und dass man berichtet, was nicht alles passiert wäre, wenn nicht in dieser Art und Weise verbaut wäre. Ich glaube, das kann man schon einmal hinterfragen, denn Schleichpropaganda wider die Natur ist, glaube ich, der falsche Weg.

Jetzt sollten wir endlich von der Natur lernen, dieses Wissen so schnell wie möglich umsetzen und wirklich dafür sorgen, dass wir diese Mahnungen ernst nehmen und dass wir die Vorschläge, die die Experten einbringen, nicht in diversen Schubladen verschwinden lassen. Man sollte jetzt wirklich dafür sorgen, dass sofort geholfen wird, dass man den betroffenen Tirolerinnen und Tirolern zur Seite steht und dass man vor allem auch angesichts der enormen wirtschaftlichen Schäden, die in weiterer Folge all die Klein- und Mittelbetriebe zu tragen haben, sofort hilft, dass man sofort eine Politik macht, wo man mit Steuererleichterungen, auch mit Stundungen sofort unter die Arme greift. (Beifall beim BZÖ.)

Aber, Herr Bundeskanzler, es gab nicht nur dieses Hochwasser. Am 14. Mai ist auch am Felbertauern eine schreckliche Katastrophe passiert: diese Mure, die den Felber­tauern und somit ganz Osttirol mehr oder weniger abgeschnitten hat. Und wenn wir schauen, was da passiert ist: Bis heute – am 14. Mai ist das passiert – ist noch kein einziger Bagger aufgefahren, dass man diese 700 Meter Ersatzstraße endlich baut. Es wird gestritten zwischen der Bezirkshauptfrau und den Ortskaisern. Das ist der falsche Weg!

Und wenn heute, meine sehr geehrten Damen, Betriebe aus dem betroffenen Gebiet, aus dem Iseltal, schreiben, dass sie Umsatzeinbußen von mehr als 90 Prozent zu verzeichnen haben, wenn Hotels am 1. Juni zusperren – anstatt dass sie aufsperren –, dann müssen wir doch Taten setzen. Wir müssen uns da einsetzen und endlich die richtigen Maßnahmen ergreifen. (Beifall beim BZÖ.)

12.43


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz. – Bitte.

 


12.43.28

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! – Die zuständige Frau Bundesministerin ist leider nicht mehr da.


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