Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 110

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Der letzte Punkt, der mir besonders wichtig ist, betrifft die externe Qualitätssicherung. Wir brauchen noch mehr Autonomie für die Pädagogischen Hochschulen, aber der erste Schritt in die Richtung ist getan. Es gibt künftig eine gemeinsame Qualitäts­sicherung, und erst dann, wenn diese unabhängige Einrichtung zum Curriculum, zur Ausstattung und zum Bedarf Ja gesagt hat, kann das Studium wirklich angeboten werden.

Herr Bundesminister! Frau Bundesministerin! Geschätzte MitarbeiterInnen beider Res­sorts! Vielen Dank für die vielen spannenden Diskussionen. Kollege Elmar Mayer, dir herzlichen Dank für die fruchtvollen Debatten, die wir hatten. Jetzt liegt es an den Schulen und an den Hochschulen, daraus das Beste in der Praxis zu machen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.35


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Haubner. 6 Minuten sind eingestellt. – Bitte.

 


13.35.30

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Frau Kollegin Cortolezis-Schlager, ich verstehe, dass man, wenn man mehr als vier Jahre mit Expertinnen und Experten sicher sehr intensiv über ein Thema diskutiert und es verhandelt und auch ausarbeitet, leicht dazu geneigt ist, zu sagen, es sei ein Meilenstein, wie Kollege Mayer es definiert hat. Aber dann würde ich Sie auch bitten, vielleicht einmal Ihre eigene Ministerin darauf hinzuweisen, und zwar die Frau Finanz­ministerin Fekter. An ihr dürfte das vorübergegangen sein, da sie erst gestern zum Thema Lehrerdienstrecht und gleiche Bezahlung gesagt hat, dass ein Unterschied zwischen einer Handarbeitslehrerin und einem HTL-Professor bestehe. Das heißt, diese gemeinsame Pädagoginnen- und Pädagogenbildung dürfte an Ihrer Finanz­ministerin vorübergegangen sein. Daher würde ich Sie bitten, sie über dieses große Projekt der gemeinsamen pädagogischen Ausbildung zu informieren. (Beifall beim BZÖ.)

Wir haben noch nie zuvor so viel über die zukunftsfitte Schule diskutiert wie nun in den verschiedenen Ausschüssen, auch im Rahmen des Bildungsvolksbegehrens. Ich glaube, es ist uns allen klar, dass gute Schule guter Unterricht ist, und den können nur gute Lehrer machen. Was brauchen die Kinder heute, damit man sagen kann, sie haben gute Lehrer? Gute Lehrer müssen bestausgebildet sein, sie müssen auch gebildet sein, müssen Persönlichkeiten sein, auch im sozioemotionalen Bereich. Sie sollen Vorbilder sein, sie sollen Begleiter, Förderer und Forderer der Kinder sein, und – was ganz wichtig ist – sie müssen Kinder mögen und sich auch der Verantwortung bewusst sein, die sie für die Zukunft der Kinder haben.

Daher muss neben allen wesentlichen Rahmenbedingungen natürlich eine kompetenz­orientierte, bestmögliche Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen im Mittelpunkt stehen. Das vorliegende Gesetz geht, wie wir schon so oft gesagt haben, sicher in die richtige Richtung. Man orientiert sich an diesen Zielen, aber es stellt absolut keine einheitliche Ausbildung dar, es erfolgt keine qualitative Anhebung der Ausbildung, gerade was die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen anbelangt, und es enthält insgesamt einfach viele Schwachstellen. Das haben ja auch die mehr als 150 kriti­schen Stellungnahmen im Begutachtungsverfahren gezeigt.

Ich möchte aber drei Dinge anführen, die ich positiv finde. Positiv ist auf jeden Fall die kompetenzorientierte Ausbildung, keine Frage. Da hat man sich an den Veränderun­gen der Berufswelt orientiert, es hat sich auch das Familienleben geändert, und wir müssen mehr auf Kinder mit Migrationshintergrund Bedacht nehmen. Das ist, glaube


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