Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 112

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

auch wenn – wie Sie, Frau Kollegin, gesagt haben – das Ausland jetzt auf uns schaut. Das nehmen wir in Kauf. Wir werden dem nicht zustimmen, denn die Zeit für die Bildungszukunft unserer Kinder ist einfach zu kostbar, um weitere Kompromisse einzugehen. – Danke schön. (Beifall beim BZÖ.)

13.43


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Rudas. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.43.11

Abgeordnete Mag. Laura Rudas (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! „Typisch österreichisch!“ – Da möchte ich anfangen. Über Jahrzehnte ist in diesem Bereich gar nichts geschehen. Und jetzt hat die Ministerin in Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner – das Lob möchte ich gerne zurückgeben –, aber vor allem in hunderten Gesprächen, in Expertin­nen- und Expertenrunden, die sich definitiv ausgezahlt haben, diesen politischen Meilenstein – wie es Elmar Mayer genannt hat – hervorgebracht. Dazu meine herzliche Gratulation. Dass Lehrerinnen und Lehrer künftig nach gleichen Standards unter­richten, hätte vor sechs Jahren, vor sieben Jahren, vor acht Jahren noch niemand gedacht.

Ich möchte ein zweites Mal Elmar Mayer zitieren. Er hat nach der Rede des Kollegen Walser gesagt, dieser sei mit dieser Grabrede auf der falschen Beerdigung. – Das stimmt! (Abg. Dr. Walser: Was ist dann die richtige Beerdigung?)

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, über Jahre haben wir nur darüber philo­sophiert, war es eher eine Vision, dass wir nach gleichen Standards unterrichten, und jetzt ist es Wirklichkeit geworden. (Abg. Dr. Walser: Beschönigung!) Wir brauchen die motiviertesten, die bestausgebildeten, die engagiertesten Lehrerinnen und Lehrer, und wir müssen diesen Beruf auch aufwerten, wenn wir wollen, dass unsere Kinder von den Besten unterrichtet werden.

Sehr geehrte Damen und Herren – es wurde schon angesprochen, und an diesem Beispiel kann man auch festmachen, worum es geht –, eine Handarbeitslehrerin kann auch zu einem Technikprofessor werden und umgekehrt. Man fängt damit an, dass man vielleicht in der Sprache ein bisschen aufpasst, damit die Menschen überhaupt dazu motiviert werden, von der Handarbeitslehrerin zur Technikprofessorin zu werden. Dass der Technikprofessor vielleicht auch zum Handarbeitslehrer werden will, fängt bei der Sprache an – da muss sich die Finanzministerin an der Nase nehmen. Aber die Unterrichtsministerin hat gemeinsam mit dem Koalitionspartner ein System und ein Gesetz geschaffen, das zumindest durch seine Durchlässigkeit zulässt (Abg. Dr. Walser: In der Theorie!), dass es möglich ist, zu wechseln, dass es für einen Quereinsteiger möglich ist, Lehrer oder Lehrerin zu werden, dass es möglich ist, von einer Volksschule in eine HTL und umgekehrt zu gehen. Das halte ich für sehr wesentlich in einem modernen Ausbildungssystem für moderne Lehrerinnen und Lehrer.

Das Gleiche betrifft auch die Elementarpädagogik. Hier sind die ersten Schritte gesetzt worden. Die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner sind die ersten, die unsere Kinder unterrichten, und sie haben damit eine ganz große und wichtige Bedeutung. Mit der LehrerInnenausbildung wurden einmal alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass KindergartenpädagogInnen in das System der tertiären Ausbildung integriert werden können. Das ist jetzt der erste Schritt. Das Ziel muss sein, dass auch die Kinder­gartenpädagogInnen in dieses neue Ausbildungssystem integriert werden. Die Voraus­setzungen dafür sind geschaffen worden, und jetzt sind die Länder am Zug.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite