Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll207. Sitzung / Seite 44

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich darf kurz unterbrechen. Kollege Ikrath ist für heute entschuldigt – somit ist das auch offiziell bekannt gegeben.

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Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek (fortsetzend): Ich unterstütze das voll, wollte ich sagen. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Schwentner.

 


Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Das ist schön, dass Sie das unter­stützen, ich unterstütze es auch, ich begrüße es auch.

Mich würde interessieren, ob das jetzt für Sie bedeutet, dass es vielleicht doch auf na­tionaler Ebene einen Schritt in diese Richtung geben könnte, nämlich Quoten auch in der Privatwirtschaft zu verankern. Haben Sie das Gefühl, dass sich in der ÖVP mehr in diese Richtung bewegt beziehungsweise gehen Sie auf neue Gespräche diesbezüglich zu?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Selbstverständlich, Frau Abgeordnete, nehme ich gerne zur Kenntnis, dass Bewegung in die ÖVP gekommen ist und dass diese Frage es auch wert ist, weiter debattiert zu werden. Ich nehme das sehr gerne zum Anlass, mit der ÖVP wieder und wieder in Ge­spräche darüber zu treten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck.

 


Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Guten Morgen! In Österreich werden an vielen Universitäten Aufnahmetests verlangt, mittlerweile auch an den Medizin-Uni­versitäten. Letztes Jahr hat man bei diesem Aufnahmetest bei gleichen Voraussetzun­gen ungleiche Maßstäbe angewandt, weil man argumentiert hat, dass Mädchen den Aufnahmetest normalerweise schlechter bewältigen als Burschen. Das heißt, die Bur­schen haben einen höheren Punktewert benötigt, um bei gleicher Voraussetzung einen der begehrten Studienplätze zu bekommen.

Meine Frage ist: Ist diese Form der Diskriminierung – wir nennen das „positive Diskri­minierung“ – eine zu unterstützende frauenpolitische Maßnahmen gerade an den Uni­versitäten?

Meine zweite Frage: Werden Sie den drei, vier Burschen, die bei diesem ganzen Theater übrig geblieben sind, dahin gehend Hilfestellung zukommen lassen, dass sie heuer eine sogenannte positive Diskriminierung in Anspruch nehmen können und auf­genommen werden, weil sie den Test letztes Jahr ja bestanden hätten?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Zum einen möchte ich Ihnen sagen, Herr Kollege, dass sich junge Männer sicher selbst helfen können. Zum anderen bin ich der Meinung – wir wissen, dass dieser Test seit Jahren die Geschlechter ausdifferenziert, das heißt, diesen Gender Bias, wie man das auch nennt, hat –, dass junge Frauen jahrelang benachteiligt worden sind. Ein Mal hat man diesen Test für Frauen und Männer eigens bewertet und jeweils die Besten aufgenommen, und sofort gab es Widerstand. Wie Sie wissen, ist das auch vom Herrn


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