Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 17

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Klein- und Mittelbetriebe entsprechende Investitionen vorangetrieben. Damit haben wir eine Antwort gegeben, als eines der wenigen Länder Europas, die solch ein Konjunk­turpaket geschnürt haben.

Ich gehe davon aus, und unsere Zahlen belegen es, bei allen Schwierigkeiten, die wir auf dem Arbeitsmarkt haben, dass wir doch am einigermaßen richtigen Weg sind, denn eines ist auch ganz klar: Wir leben auf keiner Insel, und unsere sehr exportorientierte Industrie hat natürlich Probleme bei den europäischen Absatzmärkten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Csör­gits.

 


Abgeordnete Renate Csörgits (SPÖ): Welche Maßnahmen werden im Rahmen der Arbeitsmarktpolitik gesetzt, um Arbeitslose oder Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, dementsprechend weiterzubilden, ihnen dementsprechend auch Qualifi­kationen zu vermitteln, damit sie wieder leichter in den Arbeitsprozess zurückkehren können?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Ein ganz wesentlicher Punkt unserer AMS-Förderprogramme ist Qualifikation auf allen Sektoren, beginnend bei der Pflege, beginnend bei Frauen in Technik und Handwerk. Ganz, ganz wesentlich und seit 4 Tagen wirksam ist das Fachkräftestipendium für ganz spezielle Berufsausbildungen. Menschen, die sich in diesen Berufsausbildungen quali­fizieren wollen, müssen nicht mehr 3 Monate arbeitslos sein, sondern können gleich am nächsten Tag, nachdem sie ihr Dienstverhältnis beendet haben, dort einsteigen. In Summe gesehen haben wir voriges Jahr über das AMS 330 000 Menschen zu höheren Qualifikationen gebracht.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Wö­ginger.

 


Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Wir haben zwar die niedrigste Arbeitslosenquote innerhalb der Europäischen Union, aber wir haben zum jetzigen Zeitpunkt um 30 000 Arbeitslose mehr im Vergleich zum Vor­jahr.

Vor Kurzem wurde ein Anliegen an mich herangetragen, und ich möchte das kurz aus­führen. Ein Unternehmer in Oberösterreich suchte selbständige Handelsvertreter für Oberösterreich, Salzburg und Tirol, und das AMS lehnte es ab, ihm jemanden zu nen­nen. Das sei nicht zumutbar. Der Unternehmer wandte sich an das Arbeitsamt Passau, und dort wurde innerhalb von 14 Tagen ein ganztägiger Kennenlerntermin mit 15 Interes­sierten organisiert. Dem Unternehmer wurden die Anreise und der Aufenthalt bezahlt. Ergebnis: Jetzt machen 5 Leute aus Bayern diesen Job um rund 4 000 € bis 5 000 € pro Monat.

Meine Frage, Herr Bundesminister: Was werden Sie unternehmen, damit in Zukunft beim AMS wirklich die aktive Vermittlung einer Erwerbsmöglichkeit im Vordergrund steht und solche Beispiele vermieden werden können?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Herr Abgeordneter Wöginger, ich hätte folgenden Vorschlag: Hätten Sie mir das gleich gegeben, als Sie es erfahren haben, dann wäre das schon längst abgestellt – Punkt eins.

Punkt zwei: Das AMS hat 850 000 Kundinnen und Kunden pro Jahr und hat allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 326 000 Menschen zu einer neuen Beschäf­tigung verholfen. Das heißt, ich glaube, wir sollten uns den Fall ganz genau anschau-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite