Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 260

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Wichtig ist auch – ich glaube, das steigert insgesamt die Akzeptanz der Tagesbetreu­ung –, dass die Entscheidungen vor Ort gefällt werden, dass die Bürgermeister einge­bunden werden und aus föderaler Sicht entschieden wird.

Gemeindebundpräsident Mödlhammer hat hier ja federführend mitgewirkt und auch einige Wünsche geäußert. Die Ziele sollten uns also nicht ausgehen. Insgesamt wird mehr Mitsprache für die Schulerhalter eingefordert. Es wird gefordert, dass auch am Nachmittag mehr Lehrer an den Schulen sind. Die Erwartung der Eltern ist gegeben, dass die Kinder bei Hausaufgaben, beim Üben und Lernen besser unterstützt werden. Auch dass die Anstellungsverhältnisse idealerweise einheitlich bei den Ländern sein sollten, ist ein Wunsch des Gemeindebundes.

Der Fahrplan ist also festgelegt. Es geht darum, dass wir das Ganze jetzt zum Wohle der Kinder umsetzen, und natürlich auch darum, dass wir die Herausforderungen, ge­rade was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft, bewältigen können. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

23.09


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. – Bitte.

 


23.09.21

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minis­terin! Hohes Haus! Das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern, das Angebot an schulischer Tagesbetreuung bis zum Schuljahr 2018/2019 auf rund 200 000 Plätze auszuweiten, ist äußerst begrüßenswert.

Der Ausbau der schulischen Tagesbetreuung und die verschränkte Ganztagsschule sind ein wesentlicher und wichtiger Reformschritt, der sowohl höhere Bildungschancen für unsere Schülerinnen und Schüler als auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bringt. Gerade gesellschaftspolitische Veränderungen erfordern heutzuta­ge solche Modelle.

Kinder mit Lernschwächen können dadurch besser und gezielter gefördert werden, was wiederum eine Erhöhung des Bildungserfolges für die Kinder bedeutet.

Das Schuljahr 2012/2013 neigt sich auch in der Steiermark dem Ende zu, und wenn man die IFES-Studie, erstellt im Auftrag der Arbeiterkammer Steiermark, näher an­sieht, so erkennt man bedauerlicherweise sehr wohl, dass nach wie vor Millionen für Nachhilfe ausgegeben werden, auch wenn die Ausgaben gesunken sind. Steirische Eltern haben im laufenden Schuljahr rund 10 Millionen € für Nachhilfe ihrer Kinder aus­gegeben. Und meine Erfahrungen als Pädagogin zeigen sehr wohl, dass die Zukunft der Ganztagsschulen sicher in der verschränkten Form liegt, wo sich Unterricht-, Lern- und Freizeitphasen abwechseln, wo individuelle ganztägige Förderung mit Sicherheit die teuren Nachhilfestunden reduziert und somit auch die Eltern finanziell entlastet. Des Weiteren haben die Eltern mit ihren Kindern am Abend Freizeit und keine Lernzeit mehr.

Daher erscheint es mir besonders wichtig, dass in Zukunft die verschränkte Ganztags­schule gleichberechtigt mit der herkömmlichen Tagesbetreuung angeboten wird, denn ich bin schon sehr davon überzeugt, dass diese Form in Zukunft auch eine zentrale Rolle spielen wird. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass noch viel Überzeu­gungs- und Informationsarbeit vor uns liegt. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Ganz­tagsschule mit verschränktem Unterricht eines Tages als Regelschule geführt wird.  Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

23.11


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Lettenbich­ler. – Bitte.

 


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