Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 261

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23.11.58

Abgeordneter Mag. Josef Lettenbichler (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Präsident! Hohes Haus! Es freut mich, dass wir heute diesen wichtigen Schritt set­zen und dieser Schritt parteiübergreifend erfolgt. Es ist jetzt schon öfter das Schlagwort der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefallen, ich möchte diesen Punkt noch ein wenig herausarbeiten.

In diesem Gesetz, in dieser Vereinbarung gibt es erstmals auch die Fördermöglichkeit bis 18 Uhr, dass Kinderbetreuungstagesstätten gefördert werden. Und das ist, glaube ich, jetzt erstmals eine reelle Möglichkeit und ein wichtiger Schritt, dass es Elternteilen, ob alleinerziehend oder in einer Partnerschaft lebend, tatsächlich nun ermöglicht wird, auch ganztägige Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse einzugehen. Oftmals war das bis­her nicht möglich, da die Elternteile daran gebunden waren, wann das Kind aus der Schule kommt, damit man sich darum kümmern kann. Dies ging bis hin zu der Frage, welchen Beruf man vielleicht sogar ergreifen musste oder welches Beschäftigungsaus­maß man sich zumuten konnte.

Jetzt, glaube ich, ist es so, dass man Frauen – es ist ja allgemein bekannt, dass Frau­en in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen ihr Geld verdienen – die Möglichkeit gibt, aus diesem zeitlichen Korsett herauszukommen und tatsächlich eine Ganztagesarbeit an­zunehmen. Das bringt natürlich auch eine Einkommensverbesserung mit sich, die vor allem für die Frauen wichtig ist – denn oftmals waren Frauen bis jetzt in den klassi­schen Berufen, die wir alle kennen. Immer noch 60 bis 65 Prozent der jungen Frauen, die eine Lehre ergreifen, sind in den klassischen drei Berufen, Friseurin, Bürokauffrau oder Einzelhandelskauffrau, zu finden. Und das ist nicht gut so, da das Berufe sind, die nicht immer gut bezahlt sind.

Junge Mädchen werden jetzt schon auch – vielleicht auch, weil sie wissen, dass es später einmal möglich ist, auch ganztägig zu arbeiten, wenn sie nach der Karenz wie­der zu arbeiten beginnen – andere Berufe ergreifen, vor allem im technischen Bereich. Die Wirtschaft hat ja großen Bedarf. Und es wäre natürlich auch für die Einkommens­situation wünschenswert, wenn sich mehr Frauen in technischen Berufen engagieren würden. Sie wissen jetzt schon in jungen Jahren, dass später die Möglichkeit besteht, dass sie nach der Karenz in einem Ganztagesverhältnis in einem technischen Beruf ar­beiten. Bisher waren sie oftmals beschränkt auf eben diese klassischen drei Berufe.

Wichtig ist mir, die Wahlfreiheit noch einmal hervorzuheben.

Es werden knapp 500 Millionen € in den nächsten fünf Jahren ausgegeben. Das ist ei­ne Riesensumme, aber eine gut investierte Summe. Und es freut mich, dass heute hier alle zustimmen.  Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Elmar Mayer.)

23.14


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Lohfeyer. – Bitte.

 


23.15.02

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministe­rin! Hohes Haus! Es ist sehr gut und wichtig, dass wir diese Artikel-15a-Vereinbarung über den weiteren Ausbau und die Quasiverdoppelung von ganztägigen Schulformen noch in dieser Gesetzgebungsperiode beschließen können. Die Vorteile von ganztägi­gen Schulformen überzeugen mittlerweile. Kinder und Jugendliche profitieren in ihrer Persönlichkeit und Leistungsbereitschaft davon, dass abwechselnd gelernt, gefördert, gespielt und auch gemeinsam gegessen wird. Ein derartiges Angebot fördert darüber hinaus die Integration von SchülerInnen mit Migrationshintergrund.

Nicht zu vergessen ist, dass erstklassige Schulen wichtige Standortfaktoren auch für die Gemeinden sind. Es kann damit qualitative Betreuung stattfinden, und außerdem


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