Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll12. Sitzung / Seite 221

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20.49.45

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätz­ter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Als oberösterreichischer Abge­ordneter freue ich mich natürlich besonders, heute zur Artikel-15a-Vereinbarung zwi­schen dem Bund und dem Land Oberösterreich zu sprechen, um die gemeinsame Fi­nanzierung und Errichtung und den Betrieb der Medizinischen Fakultät zu behandeln. (Abg. Dr. Wittmann: Ist das jetzt eine Landtagssitzung?! – Heiterkeit bei der SPÖ.)

Ich bin natürlich froh darüber, dass vor allem unter den oberösterreichischen Abgeord­neten Einigkeit herrscht; und es freut mich natürlich besonders, dass die freiheitlichen und die grünen Abgeordneten aus Oberösterreich dieser Vereinbarung zustimmen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Neubauer und Podgorschek.)

Wir alle kennen die Probleme und wir alle sind aufgefordert, diese mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln anzugehen. Der Ärztemangel in den Krankenhäusern, aber auch der Mangel an niedergelassenen Ärzten und Fachärzten ist offenkundig. Das bestätigt unter anderem auch der Ärztliche Direktor des Krankenhauses der Barm­herzigen Schwestern in Ried, meiner Bezirkshauptstadt, Universitätsprofessor Dr. Fried­rich Renner. In einem Interview mit der „Rieder Volkszeitung“ – ich zitiere – sagt er:

„Der Ärzte- und Nachwuchsmangel in den peripheren Krankenhäusern ist zu spüren ().“

Dies trifft eine Region mit geringer Bevölkerungsdichte natürlich besonders hart.

Ein weiterer Schritt in diese Richtung heißt, diese Absolventen natürlich in der Region, im Land zu halten. Dazu hat Wissenschaftsminister Mitterlehner bereits angekündigt, gemeinsam mit Gesundheitsminister Stöger ein umfassendes Paket zu schnüren, um die Bodenhaftung der ausgebildeten Mediziner zu verbessern.

Zweifel und Ängste, dass durch die Errichtung der Linzer Medizinischen Fakultät an­deren Universitätsstandorten etwas weggenommen wird, ist ein typisch österreichi­sches Phänomen, das unbegründet ist. Es gibt eine klare Vereinbarung, dass die dem Bund bis 2017 entstehenden Kosten von mehr als 35 Millionen € aus Sondermitteln des Finanzministeriums kommen. Zudem wird die Fakultät aus Mitteln der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich unterstützt. Letzteres stellt einen großen Teil der Ge­bäude.

Ab kommendem Studienjahr geht es also los mit den ersten 60 StudentInnen. In die­sem Zusammenhang begrüße ich die Vorbereitungskurse des dortigen Ärztlichen Di­rektors für die Aufnahmeprüfung im Rieder Krankenhaus.

Oberösterreich ist nach Wien der bedeutendste wirtschaftliche Standort und ein florie­render Universitätsstandort. Ein spezieller Studienschwerpunkt in Linz im Bereich klini­sche Altersforschung und Vorsorgeforschung sind Zukunftsthemen, sie bringen Wirt­schaftsbetriebe und damit neue Arbeitsplätze. Unser innovativer kapitalstarker Wirt­schaftsstandort Oberösterreich braucht somit eine Medizinische Fakultät in Linz, um eine flächendeckende medizinische Versorgung der Menschen in unserem Bundesland zu garantieren. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Neubauer.)

Das ist kein Prestigeobjekt, sondern eine Notwendigkeit. Setzen wir daher heute den ers­ten wichtigen Schritt, und das gemeinsam! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Yilmaz.)

20.53


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Steinbichler zu Wort gemeldet. – Bitte. (Rufe bei der ÖVP – in Richtung des sich zum Rednerpult begeben­den Abg. Steinbichler –: Leo, du musst dafür sein!)

 


20.53.09

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Geschätzte Kollegen von der ÖVP, vor zehn Jahren hättet ihr es mir noch anschaffen können. Wir haben da die freie Ent­scheidung. Ich darf das auch begründen.

 


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