20.49
Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Als oberösterreichischer Abgeordneter freue ich mich natürlich besonders, heute zur Artikel-15a-Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Oberösterreich zu sprechen, um die gemeinsame Finanzierung und Errichtung und den Betrieb der Medizinischen Fakultät zu behandeln. (Abg. Dr. Wittmann: Ist das jetzt eine Landtagssitzung?! – Heiterkeit bei der SPÖ.)
Ich bin natürlich froh darüber, dass vor allem unter den oberösterreichischen Abgeordneten Einigkeit herrscht; und es freut mich natürlich besonders, dass die freiheitlichen und die grünen Abgeordneten aus Oberösterreich dieser Vereinbarung zustimmen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Neubauer und Podgorschek.)
Wir alle kennen die Probleme und wir alle sind aufgefordert, diese mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln anzugehen. Der Ärztemangel in den Krankenhäusern, aber auch der Mangel an niedergelassenen Ärzten und Fachärzten ist offenkundig. Das bestätigt unter anderem auch der Ärztliche Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern in Ried, meiner Bezirkshauptstadt, Universitätsprofessor Dr. Friedrich Renner. In einem Interview mit der „Rieder Volkszeitung“ – ich zitiere – sagt er:
„Der Ärzte- und Nachwuchsmangel in den peripheren Krankenhäusern ist zu spüren ().“
Dies trifft eine Region mit geringer Bevölkerungsdichte natürlich besonders hart.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung heißt, diese Absolventen natürlich in der Region, im Land zu halten. Dazu hat Wissenschaftsminister Mitterlehner bereits angekündigt, gemeinsam mit Gesundheitsminister Stöger ein umfassendes Paket zu schnüren, um die Bodenhaftung der ausgebildeten Mediziner zu verbessern.
Zweifel und Ängste, dass durch die Errichtung der Linzer Medizinischen Fakultät anderen Universitätsstandorten etwas weggenommen wird, ist ein typisch österreichisches Phänomen, das unbegründet ist. Es gibt eine klare Vereinbarung, dass die dem Bund bis 2017 entstehenden Kosten von mehr als 35 Millionen € aus Sondermitteln des Finanzministeriums kommen. Zudem wird die Fakultät aus Mitteln der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich unterstützt. Letzteres stellt einen großen Teil der Gebäude.
Ab kommendem Studienjahr geht es also los mit den ersten 60 StudentInnen. In diesem Zusammenhang begrüße ich die Vorbereitungskurse des dortigen Ärztlichen Direktors für die Aufnahmeprüfung im Rieder Krankenhaus.
Oberösterreich ist nach Wien der bedeutendste wirtschaftliche Standort und ein florierender Universitätsstandort. Ein spezieller Studienschwerpunkt in Linz im Bereich klinische Altersforschung und Vorsorgeforschung sind Zukunftsthemen, sie bringen Wirtschaftsbetriebe und damit neue Arbeitsplätze. Unser innovativer kapitalstarker Wirtschaftsstandort Oberösterreich braucht somit eine Medizinische Fakultät in Linz, um eine flächendeckende medizinische Versorgung der Menschen in unserem Bundesland zu garantieren. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Neubauer.)
Das ist kein Prestigeobjekt, sondern eine Notwendigkeit. Setzen wir daher heute den ersten wichtigen Schritt, und das gemeinsam! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Yilmaz.)
20.53
Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Steinbichler zu Wort gemeldet. – Bitte. (Rufe bei der ÖVP – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Steinbichler –: Leo, du musst dafür sein!)
20.53
Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Geschätzte Kollegen von der ÖVP, vor zehn Jahren hättet ihr es mir noch anschaffen können. Wir haben da die freie Entscheidung. Ich darf das auch begründen.
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