Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 22

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Werner Faymann: Frau Klubvorsitzende! Ob Sie eine Geschäftsord­nungsänderung machen oder nicht, dürfen Sie nicht mich fragen. Das wäre eine Verdrehung der Rollen, und für diese Verdrehung der Rollen bin ich nicht. Sie sind Abgeordnete, und ich vertrete die Regierung. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur Anfrage der Frau Klubvor­sitzenden Dr. Nachbaur. – Bitte.

 


Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (STRONACH): Frau Präsidentin! Grüß Gott, sehr geehrter Herr Bundeskanzler! In jedem wichtigen Standortranking verliert Österreich an Wettbewerbsfähigkeit. Das liegt einerseits wahrscheinlich am wenig unternehmer­freund­lichen Klima in unserem Land, andererseits aber sicher auch an den teilweise schlecht ausgebildeten jungen Leuten, vielleicht auch verbunden mit einer fehlenden Disziplin.

Aus dem Arbeitsprogramm der Regierung geht meiner Meinung nach ganz klar hervor, nichts ist in Österreich so gefährlich geworden wie Leistung. – Ich habe gelesen, dass die Neue Mittelschule kein Erfolgsmodell ist. Ihre Bewertung ist in vielen Rankings eigentlich schlechter ausgefallen als die der Hauptschulen (Zwischenruf des Abg. Krainer), und ich glaube, man darf jetzt keinesfalls einen weiteren Schritt in Richtung Nivellierung des Bildungsstandards nach unten setzen. Ich bin selbst Absolventin eines ...

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, Sie haben bereits die Zeit von einer Minute überschritten. Ich bitte dringend um die Frage; keine Argumentation mehr!

 


Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (fortsetzend): Ich möchte eine Lanze brechen für die Gymnasien, und sage, wir müssen nicht darüber nachdenken (Rufe: Frage!), wie man Leistungsstandards abschafft, sondern ...

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, die Frage!

 


Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (fortsetzend):

12/M

„Wie stehen Sie zu der von der Abgeordneten Laura Rudas geäußerten Meinung, dass die Matura als abschließender Wissenstest zur Disposition gestellt werden soll?“

(Beifall beim Team Stronach.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Werner Faymann: Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Die Neue Mittelschule hat es ermöglicht, dass in Hauptfächern mit einer zweiten Lehrkraft in einer Klasse besonders auf Bedürfnisse eingegangen und Förderung angeboten werden kann. Nun sind natürlich bei der Evaluierung Aufklärung und eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen möglich, dazu evaluiert man ja. Aber das Prinzip, dass in Hauptfächern mit einer zweiten Lehrkraft mehr erreicht werden kann – vielleicht nicht notwendigerweise in allen Schulen gleich –, dass mit verstärktem Einsatz von Lehrkräften Defizite bekämpft, aber auch besser gefördert werden kann, halte ich für richtig. Auch wenn ich der Unterrichtsministerin bei der weiteren Verbesserung natür­lich nicht dreinreden möchte, aber das Prinzip, verstärkt auf junge Leute einzugehen, halte ich nicht für falsch.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite