„überraschte“ die Bundesregierung die gutgläubigen Wählerinnen und Wähler mit einem 5,5 Milliarden Euro Steuer- und Abgabenpaket. Neben einer verfassungsrechtlichen Schuldenbremse ist daher eine verfassungsrechtliche Begrenzung der Steuer- und Abgabenquote einzuführen.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, ein umfassendes Steuerzahlerschutzpaket zu schnüren, wodurch insbesondere folgende Eckpunkte verwirklicht werden sollen:
Verfassungsrechtliche Schuldenbremse gepaart mit einer verfassungsrechtlichen Begrenzung der Steuer- und Abgabenquote;
Unternehmerähnliche Haftung bei grob fahrlässigen und schuldhaften Pflichtverletzungen für politische Funktions- und Mandatsträger;
Insolvenzrecht für Banken;
Insolvenzrecht für Gebietskörperschaften;
Vereinfachung der Regeln der Aufsicht und Konzentration auf materielle Themen (nicht Formalismen), sowie
Vereinheitlichung, Weiterentwicklung und Vereinfachung des Haushaltsrechts.“
*****
Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mlinar. – Bitte.
12.40
Abgeordnete Mag. Dr. Angelika Rosa Mlinar (NEOS): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Regierung! Werte Kolleginnen und Kollegen! Spoštovane dame in gospodje! Der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz ist heute schon öfter zitiert worden, und weil es so gut passt, mache ich das jetzt auch. Er hat anlässlich seiner gestrigen Rede im EU-Hauptausschuss sinngemäß gesagt: Wenn Menschen begreifen, dass SpekulantInnen in guten Zeiten riesige Gewinne machen und in schlechten Zeiten das Risiko den SteuerzahlerInnen umgehängt wird, dann ist das tödlich. Tödlich für wen? – Tödlich jedenfalls für die Grundfesten der freien, ökosozialen Marktwirtschaft.
Diese Antwort lege ich den VertreterInnen der Regierungsparteien, vor allem den SozialdemokratInnen besonders ans Herz. Wie schon von meinen Vorredner Rainer Hable gesagt und klargestellt wurde, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren ist etwas, das es nicht geben darf, und etwas, das bereits von Karl Marx kritisiert wurde und ganz allgemein als große Ungerechtigkeit empfunden wird. (Ruf bei der SPÖ: Wie schaut das mit dem Haselsteiner aus?)
Aus dem traurigen Anlass des heutigen Tages, dass sich Herr Minister Spindelegger und Herr Bundeskanzler Faymann nun entschlossen haben, entgegen Expertenmeinungen mit einer Abbaugesellschaft jene Variante zu installieren, die die SteuerzahlerInnen unvermeidlich zur Kassa bittet, bringen wir heute folgenden Antrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines zeitgemäßen Banken-Insolvenz- beziehungsweise -sanierungsrechts
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite