Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 122

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der nicht sinnerfassend lesen, nicht rechnen und nicht schreiben. Das ist meiner Mei­nung nach eine Bankrotterklärung, vor allem auch der Sozialdemokratie, weil es vor al­lem auch Kinder aus einem sozial schwachen Umfeld trifft. (Beifall bei der FPÖ. Ruf: Die anderen gehen in Privatschulen!)

Man sollte vielleicht auch einmal mit dem Irrtum aufräumen, dass Schule immer nur Spaß machen muss. (Abg. Hakel: Na das ist ein guter Ansatz!) Man muss gewisse Din­ge einfach auch lernen: Rechnen, Lesen und Schreiben ist nichts, was ständig Spaß macht, vor allem nicht kleinen Kindern. Man muss den Kindern und Schülern klarma­chen, dass auch Leistung, Disziplin und Fleiß zum Schulerfolg gehören. Das fehlt mir in der Schulpolitik schon seit vielen, vielen Jahren.

Gerade Sie von der Sozialdemokratie sollten sich da an der Nase nehmen, meine ich, wenn ich mir Ihre Laura Rudas anschaue, die jetzt an eine Privat-Uni geht, dort über 100 000 Euro an Schulgeld zahlt und einen Aufnahmetest macht, während Sie der ös­terreichischen Bevölkerung seit Jahrzehnten ein ganz anderes System verkaufen wol­len! Das ist abzulehnen.

Ich möchte auch einmal die Frage stellen, wie viele von den Sozialdemokraten ihre Kin­der an Privatschulen schicken. Schicken Sie Ihre Kinder an öffentliche Schulen? (Rufe bei der SPÖ: Ja! Abg. Hakel: Ich habe keine Kinder!) Alle, okay. Gut, gut. Das wer­de ich überprüfen und nächstes Mal noch einmal darauf zu sprechen kommen. (Heiter­keit bei SPÖ und Grünen. Abg. Heinzl: Der Mann ist gefährlich! Abg. Walser: Jetzt zittern sie alle! Ruf bei der SPÖ: Das ist fürchterlich!)

Noch einmal: Meiner Meinung nach ist das Schulsystem in Österreich leider Gottes nachhaltig beschädigt. Dafür brauchen wir nicht unbedingt einen PISA-Test, aber er würde es aktuell noch einmal bestätigen. Das ist nicht meine Schulpolitik. Ich würde die Ministerin auffordern, unseren Kindern nachhaltig eine Schulpolitik zu bieten, durch die alle wieder die Chance haben, etwas zu lernen. Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

15.02


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nun gelangt Frau Klubobfrau Dr. Nachbaur zu Wort. – Bitte.

 


15.02.31

Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (STRONACH): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister Heinisch-Hosek! Vertreter im Hohen Haus! Sehr geehrte Steuerzahler! Was man derzeit in der Schulpolitik sieht, sind die ersten Auswirkungen der Schuldenpolitik der Regierung. Das Datenleck wird jetzt einfach vorgeschoben, denn fast jeder macht heut­zutage Online-Banking und daher muss klar sein: Es kann nicht länger als ein paar Stun­den dauern, so ein Datenleck zu reparieren.

Tatsächlich steht der Bildungssektor auch wegen der Hypo Alpe-Adria-Bank vor drasti­schen Einschnitten. Wegen dieser hohen Schulden kann die Regierung leider nicht mehr dafür sorgen, dass die zukünftige Generation eine gute Ausbildung bekommt. Die rot-grünen deutschen Bundesländer – Berlin, Bremen und Nordrhein-Westfalen – las­sen herzlich grüßen. Es zeigt sich, dass die Schuldnergesellschaft knallhart auf Kosten der Kinder, der jungen Leute und der noch Ungeborenen lebt, die sich am allerwenigs­ten wehren können. Für das Datenleck ist natürlich das BIFIE verantwortlich, und die politische Verantwortung trägt die Ministerin. (Beifall beim Team Stronach.)

Das Datenleck ist ihr wahrscheinlich ein willkommener Anlass, PISA zu schwänzen, und auch wunderbar dafür geeignet, den Flop bei den Neuen Mittelschulen zu kaschie­ren. Wenn Österreich nicht mehr in die Bildung und dabei vor allem in wettbewerbsfähi­ge Schulen und ein wettbewerbsfähiges Schulsystem investiert, dann wird der gesamte Wirtschaftsstandort darunter leiden. Die Absage des PISA-Tests für 2015 ist auch ein


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