Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 123

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Schaden für unseren Wirtschaftsstandort. Die österreichischen Schüler liegen schon jetzt international nur im schlechten Mittelfeld. Bei Nicht-Teilnahme reiht sich Öster­reich in eine Kategorie von Ländern aus Afrika und Asien, denn alle OECD-Staaten nehmen teil. Die Reputation unseres Landes als verlässlicher Wirtschaftsstandort mit gut ausgebildeten Fachkräften leidet.

Wir brauchen nationale und internationale Bildungsmindeststandards, und das schaf­fen wir nur durch autonome Schulen, die miteinander im Wettbewerb stehen. Was zäh­len soll, ist Leistung und nicht Gleichmacherei. Danke. (Beifall beim Team Stronach.  Abg. Krainer: Der Applaus war der Rede angemessen!)

15.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Dr. Mlinar. – Bitte.

 


15.05.13

Abgeordnete Mag. Dr. Angelika Rosa Mlinar (NEOS): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bildungsministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Spoštovane dame in gos­podje! Frau Bundesministerin, eines gleich vorweg: Die Absage internationaler Bil­dungsstandardtestungen ist aus Sicht von NEOS keine Option. Warum? – PISA, das Programme for International Student Assessment, ist ein großes Bildungsforschungs­programm zur regelmäßigen Erfassung und zum internationalen Vergleich der Grund­kompetenzen von 15- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schülern. Bei genügend Weit­blick in der Bildungsstrategie kann man schon anhand der Definition erkennen, was das ist, nämlich ein Qualitätsmanagement für das Bildungssystem.

PISA ist auch ein Gradmesser der Wirksamkeit von bildungspolitischen Maßnahmen. Ich gebe da Kollegen Elmayer, pardon Elmar Mayer, recht. (Allgemeine Heiterkeit. Abg. Schieder: Wegen dem Hund oder wegen dem Tanzen?) – Entschuldigen Sie! Ich stimme Kollegen Elmar Mayer zu, dass das alles kein Selbstzweck ist. (Abg. Strolz: Auch ein Vorarlberger!) – Alles Vorarlberger, sehr gut.

Das Ziel von Bildung im Allgemeinen und natürlich auch von Bildungsstandardtests ist natürlich Chancengerechtigkeit. Das heißt, das Einzige, was uns dazu ermächtigt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ist natürlich Bildung. Das ist die Basis für soziale Mobilität. Herr Kollege, ganz ehrlich, ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin Kärntner Slo­wenin. Ich bin auf das Bundesgymnasium für Slowenen gegangen, erste Generation Matura, erste Generation Studium, und das war mein Ticket für das Leben, das ich füh­ren möchte und das ich führe. Das ist das, was mir letztlich auch die Kraft und den Mut dazu gibt, hier zu stehen und mich dafür einzusetzen, dass auch die nächste Genera­tion die gleichen Voraussetzungen hat. Als wir in die Schule gegangen sind, war die Si­tuation noch eine andere. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wozu brauchen wir also Studien, die Bildungsfragen erörtern? – PISA dient als Grad­messer und zum internationalen Vergleich, damit wir wissen, wo wir stehen, wo unsere Schülerinnen und Schüler stehen und ob sie sich international dem Wettbewerb stellen können. Wir brauchen diesen Vergleich. Das ist in den neunziger Jahren von der Kon­ferenz der Bildungsminister einstimmig beschlossen worden. Wie Kollegin Jank richtig gesagt hat, ist Österreich ein Gründungsmitglied der OECD, und als solches beteiligen wir uns seit Anbeginn an dieser Studie.

Was erreichen wir durch diese Bestandsaufnahmen? – Es ist vollkommen klar: Was wir wollen, sind Strategien und Qualitätsentwicklungen, um nationale Bildungssysteme zu unterstützen. Wozu? Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Das Ziel muss sein, dass wir unsere Jugend dazu ermächtigen, so gut gerüstet zu sein, dass man auf europäischer und internationaler Ebene überall hingehen kann und sich über­all dem Wettbewerb stellt.

 


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