Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 164

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Endeffekt geht es immer wieder um Gewalt an Frauen, gegen Frauen, weil sie sehr vielen überall auf der Welt zu selbständig werden.

In diesem Sinne bin ich froh, dass dieser Antrag von Frau Kollegin Windbüchler-Sou­schill initiiert und gemeinsam angenommen wurde. (Beifall bei SPÖ, ÖVP, Grünen, Team Stronach und NEOS.)

18.18


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Wind­büchler-Souschill. – Bitte.

 


18.18.46

Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr ver­ehrten Damen und Herren! Wenn eine Elfjährige einen über 40-jährigen Mann heiraten muss, ist das für uns nicht vorstellbar, was mit diesem jungen Mädchen passiert, was sie erleiden und welche Gewaltanwendungen sie tatsächlich ertragen muss.

Im Englischen gibt es den schönen Ausdruck survivers, nämlich für jene Frauen, die solche Gewaltbeziehungen, solche Gewaltanwendungen tatsächlich überlebt haben.

Es ist unbeschreiblich, unfassbar, jegliche Form von Gewalt: psychische Gewalt, physi­sche Gewalt und sexuelle Gewalt.

Dazu kommt noch – und das ist ein weiteres großes Problem –, dass durch die Gewalt­anwendungen Teenagerschwangerschaften in jungen Mädchenkörpern passieren, die noch nicht dafür bereit sind, tatsächlich Kinder zur Welt zu bringen.

39 000 Mädchen unter 18 Jahren sind es täglich, die heiraten müssen. Jedes neunte Mädchen weltweit wird verheiratet, bevor es 15 Jahre alt wird. Das Problem dabei ist, dass dies gerade in den ärmsten Gebieten der Welt passiert, es gerade dort keine Ge­sundheitsvorsorge gibt, es gerade dort keine Hebammen gibt, es gerade dort auch keine Bildungseinrichtungen für Mädchen und junge Frauen gibt – was alles wichtig wäre, um diese Mädchen auch tatsächlich zu schützen. Das heißt, diese erfahren Zwangs­verheiratung, Gewaltausübung, Schwangerschaft und durchaus auch den Tod.

Es ist unsere Aufgabe, hier ganz klar tätig zu werden. Da geht es darum, Ernährungs­sicherheit, Ernährungssouveränität zu sichern, den Hunger zu bekämpfen, es geht da­rum, Bildungszugänge für Mädchen und junge Frauen zu ermöglichen, es geht darum, auch Kinderehen unter 15 Jahren tatsächlich zu verbieten. Es wird gerade diskutiert, dass der Irak ein neues Gesetz beschließen will, dass es erlaubt, Neunjährige zu ver­heiraten – dagegen muss ganz klar aufgetreten werden. Und es geht darum, dass Ar­mut tatsächlich verhindert wird.

Dafür braucht es auch finanzielle Unterstützung, keine Frage. Dafür braucht es auch die Organisationen, die multilateral arbeiten. Leider haben wir heute erfahren, dass der Betrag an das Kinderhilfswerk UNICEF im Jahr 2014 drastisch gekürzt wird, und zwar halbiert wird, von 2 Millionen € auf nur mehr 1 Millionen €. Herr Minister, ich bitte Sie, auch im Zuge dieses Antrages noch einmal darüber nachzudenken, dass auch im Be­reich Multilaterale Beziehungen keine Kürzungen passieren werden. (Beifall bei Grü­nen und NEOS.)

18.21


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Lintl. – Bitte.

 


18.21.56

Abgeordnete Dr. Jessi Lintl (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir unterstützen den Ent­schließungsantrag der Grünen, denn die Gefährdungen, denen Mädchen in vielen Län-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite