Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, die vorsieht, dass es dem Rechnungshof auch möglich ist, die Verwendung der EU-Mittel zu prüfen, die direkt an die Förderungsempfänger ausbezahlt werden.“
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Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schenk. – Bitte.
20.06
Abgeordnete Martina Schenk (STRONACH): Herr Präsident! Herr Rechnungshofpräsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Meine Vorredner haben betreffend den EU-Finanzbericht schon einiges erwähnt. Ich möchte meine Rede daher zum Anlass nehmen, um auf einige Geldverschwendungsaktionen hinzuweisen, die in der EU leider stattfinden – es verschwindet und versickert ja immer irgendwo Geld auf unnachvollziehbare Weise –, und zwei Beispiele konkret ansprechen:
Erstens: Die Generaldirektion Justiz der EU-Kommission hat im Jahr 2010 für das Design ihres Internetauftrittes 718 620 € ausgegeben. Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist eine Summe, die hier schon erwähnt werden muss und die auch exemplarisch aufzeigt, wie mit EU-Geld, mit Steuergeld umgegangen wird.
Zweitens möchte ich an die Kosten erinnern, die durch den Hin- und Hertransport der EU-Abgeordneten zwölf Mal im Jahr vom einen Sitz des Europäischen Parlaments zum anderen entstehen, denn dadurch, dass die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter vom einen Sitz in Brüssel zum anderen Sitz nach Straßburg reisen, fallen 200 Millionen € an. Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, wäre gerade jetzt im Vorfeld der EU-Wahl, die ja Ende Mai stattfindet, zu diskutieren und zu durchleuchten und in weiterer Folge auch von den zukünftigen EU-Parlamentariern anzugehen und zu behandeln! (Beifall beim Team Stronach.)
Es wurde schon erwähnt: Laut EU-Finanzbericht erhielt Österreich knapp 1,9 Milliarden € an EU-Mitteln. Davon flossen 1,4 Milliarden € über den Bundeshaushalt direkt nach Österreich, und 395 Millionen € gingen ohne Prüfung an die Förderungsempfänger, wurden direkt an diese Förderungsempfänger ausgezahlt.
Kollege Zanger hat es schon angesprochen und es hat auch im Ausschuss Rechnungshofpräsident Moser dargelegt, dass diese 395 Millionen € nicht geprüft sind, dass die so quasi im prüfungsfreien Raum stehen.
Wir unterstützen den Antrag, den Kollege Zanger vorhin eingebracht hat, weil ich es für sinnvoll und richtig halte, dass der Rechnungshof weitere Kompetenzen bekommt, die Prüfungskompetenz erweitert wird und er auch diese Gelder prüfen kann, denn es handelt sich ja um Steuergelder, meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es muss aber auch gewährleistet sein, dass der Rechnungshof ein entsprechendes Budget hat, sollte dem zugestimmt werden, die Prüfungskompetenz dahin gehend zu erweitern. Der Rechnungshof darf budgetär nicht ausgehungert werden, wie es bei den letzten Budgets passiert ist. Die Budgetverhandlungen stehen jetzt an, und auch ich darf hier an dieser Stelle, wie die Vorsitzende des Rechnungshofausschusses, Frau Dr. Moser, vorhin gesagt hat, an Sie appellieren, dass Sie bei der Budgeterstellung diesen Posten überdenken, und auch darum ersuchen, dass das Schreiben des Rechnungshofpräsidenten, das er im März dieses Jahres bezüglich der Arbeitgeberbeiträge, die er selbst zu bezahlen hat und die das Budget belasten, wieder an Sie gerichtet hat,
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