Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 207

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sischer Gewalt betroffen! Auf die absolute EU-Bevölkerung gerechnet sind das immer­hin 61 Millionen Frauen. – Und Sie behaupten hier, die Regierung sei säumig.

Die psychischen Belastungen fangen aber bereits zu Hause in den Familien an. Das sind Lappalien: ob die Suppe warm ist oder kalt, ob das Fenster geputzt ist oder nicht, das sind nämlich auch psychische Belastungen sämtlicher Frauen, Familienangelegen­heiten zu Hause.

Die Fact Sheets: 20 Prozent aller Frauen haben seit dem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren; 15 Prozent haben seit dem 15. Lebensjahr Stalking er­lebt; 35 Prozent aller Frauen haben seit dem 15. Lebensjahr eine Form sexueller Be­lästigung erleben müssen. 27 Prozent der betroffenen Frauen melden sich nach Über­griffen bei Ärzten. Und da ist jetzt der Punkt: Warum gehen diese Frauen oder diese Opfer nicht zur Polizei (Abg. Gartelgruber: Weil sie sich schämen! Weil sie sich schä­men!) oder zu öffentlichen Dienststellen, Beratungsstellen et cetera? – Da gehört ange­setzt!

Aus meiner Sicht gehören neben diesem Entschließungsantrag, der sehr wohlwollend aufgenommen werden muss (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Gartelgruber), auch zwei Kampagnen gestartet: eine für die Frauen, wo wirklich alle Frauen ermutigt wer­den sollen, die Scheu vor diesen Institutionen abzulegen, damit sie wirklich dort hin­kommen, wo sie Hilfe und Schutz bekommen, damit sie diese Häuser aufsuchen, in denen es Beratung gibt. (Abg. Gartelgruber: Sofern sie einen Platz bekommen!) Es soll aber auch eine Kampagne für die Burschen und Männer geben, und das ist auch ein wichtiger Punkt: präventiv arbeiten, Sensibilisierung und auf das Strafrecht auf­merksam machen, damit die Burschen und Männer auch wissen, worauf sie sich in Zu­kunft einlassen.

Gewalt an Frauen ist kein Kavaliersdelikt, und jede Frau hat das Recht auf Schutz und Sicherheit hier in Österreich! – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.57

20.57.10

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen nun zur Abstimmung über die dem Ausschussbericht 122 der Beilagen angeschlossene Entschließung betreffend Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür eintreten, um ein Zeichen der Zustim­mung. – Das ist einstimmig angenommen. (E 20.)

20.58.2526. Punkt

Bericht des Gleichbehandlungsausschusses über den Antrag 251/A(E) der Abge­ordneten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erfordernis einer differenzierteren Analyse und statistischen Darstellung der Einkommens­unterschiede zwischen Frauen und Männern in Österreich (123 d.B.)

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen nun zum 26. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Gartelgruber. – Bitte.

 


20.58.50

Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister, bevor ich jetzt auf meinen Antrag eingehe, möchte ich meiner Verwunderung darüber Ausdruck


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