Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 217

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chen sind. Daher ist es auch notwendig, in Österreich im Bereich der Milchwirtschaft das Europa der Regionen zu stärken.

In diesem Sinne hoffe ich auf gutes Gelingen dieser Milchgespräche 2014, damit wir auch weiterhin eine qualitativ hochwertige Milch in Österreich genießen können. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.32


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.

 


21.32.11

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ganz besonders: Liebe Zuseherinnen und Zu­seher an den Fernsehgeräten! Jetzt können ja auch die Bauern zuschauen, die tägli­che Stallarbeit ist getan. (Heiterkeit.) 365 Tage im Jahr, das wird immer vergessen.

Wir sind oft bei den Vorschriften besser als beim Mitdenken, was sich da wirklich bei der Tierhaltung an Arbeit und Sorgfaltspflicht ergibt.

Es wurde bereits vom Kollegen Preiner und auch vom Kollegen Pirklhuber angespro­chen, aber vielleicht darf ich vorher noch etwas zum Kollegen Grillitsch sagen: Fritz, ihr verwechselt hier die Freie Milch und die faire Milch. Da gibt es zwei Marken: Die faire Milch zahlt tatsächlich diesen Fairnesszuschlag. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Grillitsch: Wo? Wie viel ist das?)

Die gentechnikfreie, wertvolle, österreichische Milch wurde lobend erwähnt. Warum? – Weil wir uns hier in Österreich zur Gentechnikfreiheit bekannt haben und heimisches Eiweiß verfüttern (Abg. Auer: Genfreies Soja!), wertvollstes Eiweiß von der Wiese, von der Dauerwiese, vom Kleegras. Diese wertvolle Milch ist mit der Quote zu schützen.

Weil es angesprochen wurde: Ich bin der Meinung, es muss eine Gleichbehandlung bei der Milchquote geben wie bei der Rübenquote, denn wir sind im europäischen Raum. Wenn es bei der Rübenquote aus rechtlicher Sicht möglich ist, muss auch für die Milchquote diese Rechtssicherheit und diese Planungssicherheit hergestellt werden.

Wir haben das Beispiel Schweiz. In der Schweiz ist drei Monate später, nachdem die Quote abgeschafft wurde, der Milchmarkt zusammengebrochen. (Abg. Pirklhuber: Wahnsinn!) Nun die jungen Bauern eventuell zu locken, indem man sagt: Jetzt könnt Ihr produzieren, so viel Ihr wollt!, ist einfach eine Verrücktheit. Ich glaube, es geht da­rum, die Sicherheit und die Planbarkeit zu gewährleisten.

Ganz wesentlich ist auch die Wertigkeit: Wir haben die Chance – das wurde bereits an­gesprochen – mit der A- und B-Quote, die nationale Quote, die auch bisher berechnet wurde, und die Überlieferungsmilch, die dann von mir aus die B-Quote ist, als Steue­rungsinstrument einzusetzen.

Das kann man dann steuern: Wenn die Milchwirtschaft mehr Rohstoff, mehr Milch braucht, soll sie einen besseren Preis für die B-Quote zahlen, den gleichen Preis wie für die A-Quote, und wenn sie Überschüsse hat, kann sie da reduzieren. Ich glaube, das Wesentlichste ist die Quote zum Schutz der kleinen bäuerlichen Milchbetriebe. (Abg. Grillitsch: Warum sollen die Bauern Strafe zahlen?) Gerade in den schwierigen Berggebieten, wo das auch zusätzlich eine touristische Wirksamkeit hat, ist diese Ar­beit ganz wesentlich für unseren österreichischen Tourismus, aber auch für die Konsu­mentinnen und Konsumenten, für unsere wichtigsten Partner. Diese Milch ist ein wert­volles Lebensmittel – die Ernährungssouveränität wurde angesprochen –, das in einer lebenswerten Kulturlandschaft hergestellt wird.

Es geht da auch besonders darum, dass in Zukunft die Ernährungssouveränität mit ausgezeichneten qualitätsvollen österreichischen heimischen Lebensmitteln gewähr-


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