Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 57

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Herr Minister, ich bin ganz bei dir, wenn in deinem Grundsatzprogramm steht, Arbeit muss sich lohnen, die Produktion muss sich wieder lohnen, dafür müssen wir aber et­was tun.

Ein letztes Beispiel von einem Großkonzern, der jetzt inseriert bei dem TTIP-Abkom­men, wo wir natürlich dafür sind, die Lebensmittel auszunehmen. Bei demselben Kon­zern habe ich indische Weintrauben gekauft. Die waren so bestrahlt, dass sie am Bau­ernhof ungekühlt drei Wochen am Tisch gestanden sind und gleich dunkelgrün und giftgrün geblieben sind. Meine 13 Enkerl haben sie nicht gegessen. Beim selben Kon­zern gibt es zum jetzigen Zeitpunkt ägyptische Heurige. (Der Redner hält die Verpa­ckungen der genannten Produkte in die Höhe.) Freunde, was da draufsteht, das sagt alles über unser derzeitiges Konsumverhalten. Da sind wir alle gefordert! (Beifall beim Team Stronach. Abg. Rädler: Das gibt’s bei dir im Wirtshaus!)

Ein letztes Beispiel: Wenn die Frau Köstinger gegen das Chlorhenderl ist, dann muss sie aber aufpassen, wenn sie mit Tiroler Speck wirbt – wieder Tirol, Herr Kollege Auer! –, denn dann schauen wir einmal, was für Schweinefleisch im Tiroler Speck mit geographisch geschützter Angabe drinnen ist, ob das nicht vorher mit dem Schiff ge­fahren ist oder aus polnischer industrieller Haltung kommt. Ich habe da kein Problem. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.)

Letztes Beispiel – dann bin ich schon fertig –: Auch Vorarlberg bestätigt diese Zahlen. Kollege Landesrat Schwärzler hat in Vorarlberg aufgezeigt, wer sich da aller an den Bauerngeldern bedient: die Skilifte Lech, die Doppelmayr-Seilbahnen, die Landesregie­rung, gemeinnützige Wohn... (Ruf bei der ÖVP: Kanada zur EU!)

 


Präsident Karlheinz Kopf: Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit!

 


Abgeordneter Leopold Steinbichler (fortsetzend): Ich glaube, es ist der Sache ge­nug. Es sind in diesem Bauernbudget sehr viele falsche Gelder drinnen. Die hätten wir lieber im Wirtschaftsbudget, die hätten wir lieber bei den ÖBB oder woanders. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall beim Team Stronach.)

Bitte um Zusammenarbeit! Der ländliche Raum ist Lebensraum, ist Erholungsraum, ist Tourismusraum, ist Wirtschaftsraum. Wir müssen uns gemeinsam anstrengen, diese wertvolle Zelle zu beleben. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

11.20


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Mlinar. – Bitte.

 


11.21.01

Abgeordnete Mag. Dr. Angelika Rosa Mlinar (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Spoštovane dame in gos­podje! (Abg. Neubauer: Was heißt das?) – Mittlerweile sollten Sie das wissen, Herr Kollege. Das heißt: Geschätzte Damen und Herren! (Abg. Neubauer: Sie haben es mir nie erklärt!) – Ich schreibe es Ihnen gerne auf.

Ich möchte meinen Beitrag zum Thema „Lebenswert. Österreich.“ mit einem ausdrück­lichen Lob und Wertschätzung beginnen. Österreich darf sich sehr glücklich schätzen, Landwirtschaft hat in Österreich Tradition und Landwirtschaft hat in Österreich Qualität. (Abg. Prinz: Darum streichen Sie die Ausgleichszahlungen!) Allein, wenn wir daran denken, unter welch unwirtlichen Bedingungen die österreichischen Bergbauern ihre Betriebe aufrechterhalten, so muss man diesen Menschen einfach Respekt zollen.

Nicht zuletzt aufgrund der hohen Qualität und der Spezialisierung auf zum Beispiel Bioprodukte unterscheiden sich heimische Produkte von den Massenprodukten aus anderen Ländern, und das gehört unterstützt. Wir sind, wenn man so will, auf dem Ge­biet der biologischen Landwirtschaft schon immer VorreiterInnen gewesen. – So weit,


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