19.25
Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Bei dieser Sicherheitspolizeigesetz-Novelle ist mir eines wichtig: Familien und Kinder sollen vermehrt an Sport teilnehmen, aktiv und passiv. Das kann aber nur dann gelingen, wenn keine Gewalt im Spiel ist. Gewalt ist auf Fußballplätzen leider oft im Spiel – nicht nur auf Fußballplätzen; man denke etwa an den Austria-Stürmer Valentin Grubeck, der bereits von Gewalt bedroht und betroffen war. Das hat überhaupt nichts mit Sport zu tun, sondern das ist meiner Meinung nach nur brutal und dumm.
Wichtig ist daher, dass dieses Gesetz bei Sportgroßveranstaltungen die Möglichkeit bietet, zusätzlich zur Gewalt den Tatbestand der Verhetzung und des Verbotsgesetzes aufzunehmen. Herr Kollege Rosenkranz, die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und dem Österreichischen Fußballbund sowie mit der Österreichischen Fußball-Bundesliga hat den Grund, dass auch die Vereine dann imstande sind, ganz einfach rascher und schneller einzuschreiten. (Zwischenruf des Abg. Walter Rosenkranz.)
Bisher hat die Polizei nur Name, Anschrift, Grund des Einschreitens und den Ausgang des Strafverfahrens übermitteln können; jetzt werden auch Bilddateien übermittelt, und das ist die unmittelbare, rasche Dimension, wo sie dann reagieren können. (Abg. Walter Rosenkranz: nur auf Verdacht! Nur auf Verdacht, ohne Verurteilung!) – Nicht auf Verdacht! (Zwischenrufe der Abgeordneten Neubauer, Belakowitsch-Jenewein und Walter Rosenkranz.)
Diese Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden, sind dafür da, dass Stadionverbote ausgesprochen werden können. Ich bin nicht daran interessiert, mit meinen Kindern in einem Stadion zu sein – das gilt für alle Familien mit Kindern –, wo sie von Gewalt bedroht sind oder wo sie von Rechtsradikalen bedroht werden. (Ruf: Oder Linksradikalen! Jusos!)
Der Sport soll einfach wieder zum Familienvergnügen werden, es soll Spaß und Motivation für Familien, Kinder und Jugendliche sein, und da haben Gewalt und Verhetzung nichts zu suchen. (Beifall bei der SPÖ. – Bravoruf des Abg. Pendl.)
19.27
Präsident Ing. Norbert Hofer: Ein zweites Mal zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Rosenkranz. – Bitte.
19.27
Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ich mache es ganz kurz: Frau Abgeordnete Lueger hat soeben gesagt, es gehe um die Sicherheit, dass die Kinder vor Gefahr geschützt werden. – Ja, das bedeutet aber auch eines: dass sie den Gesetzestext nicht richtig verstanden hat. Es geht nämlich auch darum, dass einfach nur aus unbewiesenen Verdachtslagen und Ähnlichem heraus bereits Materialien an den ÖFB gesendet werden. (Zwischenruf bei der ÖVP.)
Das heißt, nur auf Verdacht hin und ohne eine konkrete Verurteilung oder sonst etwas werden Personen an den ÖFB und die Fußball-Bundesliga „ausgeliefert“ – unter Anführungszeichen – und sonst gar nichts.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Tatsache, dass eine Abgeordnete dieses Hauses jetzt vor der Abstimmung das Gesetz selbst nicht verstanden hat, erklärt den Rückverweisungsantrag per se. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Heinzl: Herr Professor!)
19.28
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet.
Die Debatte ist geschlossen.
Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall. (Abg. Jarolim: Ich glaube, das war !)
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