Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 196

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genannt worden, ich brauche auch nicht zu wiederholen, wie Österreich im Rahmen der Jugendbeschäftigung positioniert ist, aber es sind auch einige Aussagen in der bisherigen Debatte getroffen worden, auf die es sich näher einzugehen lohnte.

Herr Loacker, wenn Sie gesagt haben – ich weiß nicht, ob ich Sie richtig verstanden habe –, die überbetriebliche Lehrlingsausbildung ist teuer, daher ist sie schlecht, dann habe ich vermisst, wie sozusagen die Conclusio lautet. Wenn wir keine überbe­trieb­liche Lehrlingsausbildung machen, was ist dann mit den jungen Leuten, die keine Lehrstelle finden? Stellen wir die dann auf die Straße? – Das gibt es mit uns nicht! Wir wollen, dass die jungen Leute Ausbildung und Beschäftigung haben und nicht auf der Straße stehen! (Beifall bei der SPÖ.)

Einiges ist gesagt worden zum Image der Lehre. Ich höre das jetzt seit Jahren, ja seit Jahrzehnten kann man fast sagen: Das Image der Lehre muss verbessert werden!

Es hat natürlich verschiedene Komponenten, wie Image gebildet wird. Es hat eine quantitative Komponente – einige Rednerinnen und Redner haben darauf hingewie­sen, wie die Situation jetzt aussieht und vor welchem Problem wir möglicherweise durch die demographische Entwicklung stehen –, aber es hat auch eine qualitative Komponente.

Auf diese qualitative Komponente möchte ich ganz besonders eingehen, denn ich denke, langfristig ist das Image der Lehre nur dann ein sehr hohes, wenn es auch gelingt, deutlich zu machen, dass die Lehrlingsausbildung als Ganzes eine von hoher Qualität ist. Da haben wir bisher sehr viel Positives getan.

Es ist darauf hingewiesen worden, wir gewinnen alle möglichen Lehrlingsolympiaden und Sonstiges mehr, aber es gibt natürlich auch die Fälle, in denen junge Leute nach wie vor eher als billige Hilfskräfte verwendet und nicht gut ausgebildet werden.

Daher ist meine Hoffnung groß, dass das vom Herrn Minister angesprochene Qual­itäts­management und die Qualitätssicherung in dieser Richtung einen wichtigen Beitrag leisten. Ansonsten müssten wir uns ansehen, ob es andere Maßnahmen zur Überwachung der Qualität der Lehrlingsausbildung braucht, bis hin zur Frage, wo denn sinnvollerweise in Zukunft die Lehrlingsstellen angesiedelt werden sollen.

Insgesamt sind wir in Österreich in der Lehrlingsausbildung gut unterwegs. Wir brauchen eine Reihe von Maßnahmen, um diese hohe Qualität in Zukunft zu sichern und entsprechend weiterzuentwickeln.

Ich meine, dass mit diesem Jugendbeschäftigungsbericht ein guter Status quo vorliegt und wir entsprechend weiterarbeiten können. (Beifall bei der SPÖ.)

17.51


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Krist. – Bitte.

 


17.51.30

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Einige grundsätzliche Anmerkungen meinerseits zum Bericht: Auch wenn wir im Vergleich zu den anderen EU-Staaten sehr gute Daten in Bezug auf die Jugend­beschäftigung haben – das kommt ja nicht von ungefähr –, wir dürfen uns nicht darauf ausruhen. Obwohl auch bei uns die Wirtschaftskrise Spuren im Bereich der Jugendbe­schäftigung hinterlassen hat, zeigt doch unser hochentwickeltes System der beruf­lichen Erstausbildung mit der Lehrlingsausbildung, mit den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen Stärke und Sicherheit auch in solchen Krisenzeiten.

Man darf nicht vergessen, der massiv ausgebaute Mitteleinsatz in der aktiven und aktivierenden Arbeitsmarktpolitik für Personen unter 25 war ein wesentlicher Beitrag zur durchaus erfreulichen Situation. Das darf man durchaus sagen.

 


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