Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 22

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eine Anstrengung vorher gegeben hat, um eine Zahl ermitteln oder schätzen zu kön­nen.

Alle Medien, die bis jetzt darüber geschrieben und die wir gefragt haben, ob es Grund­lagen für diese Schätzungen oder Annahmen gibt, haben uns leider Gottes weder die­se Grundlagen noch diese Schätzungen irgendwie erklären können. Insofern, glaube ich, sollten wir sehr vorsichtig sein, wenn wir uns da mit den Zahlen ständig nach oben treiben lassen. Wenn Sie Indizien dafür haben, sind wir dankbar, weil das natürlich un­sere Gesprächsbasis mit der Türkei sehr stark erleichtert. Wir würden uns bei der Durchsetzung wesentlich leichter tun, wenn wir irgendwelche Anhaltspunkte dafür hät­ten, dass diese Zahlen stimmen könnten.

 


Präsident Karlheinz Kopf: Wir kommen zur 4. Anfrage, gestellt von Frau Abgeord­neter Windbüchler-Souschill. – Bitte.

 


Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Die Hochwasserkatastrophe in Bosnien-Herzegowina und Serbien, Ebola, die Epide­mie jetzt in Westafrika, die drohende Hungerkatastrophe im Südsudan, ein sehr emo­tionaler Brief von Monsignore Landau von der Caritas an uns Abgeordnete mit dem Hinweis und einem Foto eines leidenden Kindes aus dem Senegal – wir sind eigentlich täglich mit Krisen und Katastrophen beschäftigt und auch konfrontiert. Zurzeit stehen bloß 5 Millionen € pro Jahr zur Verfügung, um Menschenleben zu retten. Es gibt klare Bekenntnisse dazu, dass SPÖ und ÖVP diesen Betrag von 5 Millionen auf 15 Millio­nen € aufstocken möchten.

Wann wird es endlich so weit sein?

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Die schriftlich eingereichte Anfrage, 42/M, hat folgenden Wortlaut:

„Wann werden die versprochenen 15 Millionen € für die Aufstockung der Humanitären Hilfe endlich bereitgestellt?“

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Präsident Karlheinz Kopf: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres Sebastian Kurz: Sehr geehr­te Frau Abgeordnete! Ich finde es sehr positiv, dass in Anbetracht der zahlreichen Kri­sen, mit denen wir konfrontiert sind, im Regierungsprogramm der Vorsatz gefasst wur­de, den Auslandskatastrophenfonds auf 20 Millionen € aufzustocken. Wie Sie wissen, ist leider Gottes die Budgetsituation so angespannt, dass diese Aufstockung bisher nicht möglich war. Insofern müssen wir derzeit weiterhin mit den 5 Millionen € arbeiten. Sobald sich die Budgetsituation verbessert, wird es hoffentlich auch die Möglichkeit ge­ben, das Regierungsprogramm insofern umzusetzen.

 


Präsident Karlheinz Kopf: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Der Auslandskatastrophenfonds ist eingerichtet worden, um tatsächlich Menschenleben zu retten. Jetzt geht es um 15 Millionen €. Das sind eigentlich Peanuts im Vergleich zu anderen großen, notwendi­gen Ausgaben. Es gibt die Möglichkeit, Rücklagen teilaufzulösen, und viele Ministerien tun das auch.

Meine Frage ist: Warum können Sie die Rücklagen nicht so auflösen, dass die 15 Mil­lionen € für den Auslandskatastrophenfonds bereitgestellt werden können?

 


Präsident Karlheinz Kopf: Bitte, Herr Bundesminister.

 


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