Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll39. Sitzung / Seite 152

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sehr viel öffentliches Geld für diesen Bereich aus, unverhältnismäßig viel im EU-Ver­gleich, und noch mehr im OECD-Vergleich. Das heißt, wir müssen mehr private Mittel in die Wissenschaft und Forschung bringen. Auch dafür ist, denke ich, Herr Mahrer ein Hoffnungsträger, zumal er sich schon mehrfach geäußert hat, wie man etwa das Stif­tungsrecht so reformieren könnte, dass dort mehr Geld in die Forschung fließen könnte.

Ein weiterer Punkt sind Reformen bei den Universitäten. Ich bin, liebe Frau Kuntzl, nicht Ihrer Meinung, dass wir unbedingt noch eine gewaltige Steigerung der Studie­rendenzahlen brauchen. Ich bin nicht der Meinung, dass unsere Akademikerquote zu niedrig ist. Diese Meinung hat auch wieder durchgeschienen bei der Wortmeldung von Frau Glawischnig, als sie sagte, die Lebensentscheidung erfolgte in der dritten Klasse Volksschule, wenn man zwei Zweier hat. Das ist eine maßlose Übertreibung und Ver­drehung von Tatsachen. Das klingt ja so, als ob der Besuch einer Neuen Mittelschule – das wird hier vielleicht entschieden – oder der Besuch einer Langform der AHS le­bensentscheidend wären. Das ist überhaupt nicht der Fall. Weniger als 30 Prozent unserer Maturanten kommen aus der Langform der AHS, also ist die Neue Mittelschule überhaupt keine Sackgasse. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.) Und es ist auch keine Sackgasse, wenn man nicht an einer Universität landet, sondern eine Lehre macht und dann einen Beruf tüchtig ausübt. Ich möchte also diese Fehl­meinung korrigieren.

Mir wäre an der Universität wichtiger mehr Klasse als Masse. Aber dafür muss man auch etwas tun. Man muss vor allem den Tummelplatz der Beliebigkeit, was derzeit un­sere Universitäten teilweise sind, vor allem durch ein viel zu liberales Studienrecht und durch viele andere Dinge, die die Ernsthaftigkeit und die Verbindlichkeit des Studierens unterminieren, reformieren. (Abg. Kickl: Ein guter Mann!)

Da muss man wirklich schauen, dass Qualität an den Universitäten einzieht und dass wir den Universitäten Rahmenbedingungen geben, wo sie diese Qualität auch leben und erleben können. Sonst werden wir die Konkurrenzfähigkeit, die man von ihnen im­mer verlangt, international nicht in jeder Hinsicht erreichen. Sie sind ja in vielen Be­reichen konkurrenzfähig. Natürlich muss man sich bemühen, auch den wissenschaftli­chen Nachwuchs weiterhin entsprechend zu fördern. Dafür gibt es durch den neuen Kollektivvertrag genügend Ansätze. Das kann man noch ausbauen. Auf diese Weise kann man nicht nur guten wissenschaftlichen Nachwuchs in Österreich halten, sondern man kann auch guten Nachwuchs aus dem Ausland anziehen.

Das Wesen von Wissenschaft ist auch ihre Mobilität. Das heißt, wir werden es natürlich aushalten und auch fördern müssen, dass unsere jungen Leute ins Ausland gehen. Gleichzeitig werden wir uns aber auch bemühen müssen, gute Leute von außen zu holen. Und dafür brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen. Diese Rahmen­bedingungen bedarf es auch im finanziellen Bereich, aber nicht nur, sondern vor allem auch im organisatorischen Bereich, wo es darum geht, den Universitäten die nötigen Mittel in die Hand zu geben, dass sie ihre Qualität steigern können und sich nicht einer Konkurrenz stellen müssen, die sie mit diesen unzureichenden Mitteln nicht bestehen können.

Dafür und für andere Maßnahmen wünsche ich dir, lieber Herr Staatssekretär, viel Er­folg, und ich bin gerne bereit, hier meinen Beitrag und meine Mitarbeit anzubieten. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

17.38


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck. Ich erteile es ihm.

 


17.38.41

Abgeordneter Dr. Andreas F. Karlsböck (FPÖ): Frau Präsidentin! Von diesem Platz aus nochmals alles Gute zu Ihrer Wahl!

 


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