Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 210

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eine Quote von zwischen 20 und 30 Prozent, je nach Bundesland – und auf eine Quote von 50 oder besser noch auf 100 Prozent kommen wollen, dann brauchen wir schon Hunderte, wenn nicht Tausende zusätzliche Pädagogen. (Abg. Strolz: Stufenplan!) Wenn wir dann auch noch die Assistenzkräfte dorthin „verbannen“ – unter Anführungs­zeichen –, wo sie hingehören, und das auch noch mit Pädagogen auffüllen, dann brau­chen wir nochmals Tausende zusätzliche Pädagogen.

Das heißt, dann, wenn es soweit ist, können wir über die Verbesserung der Pädagogen sprechen, über die Akademisierung, aber nicht vorher. Und das ist genau das Problem, das wir hier haben, denn wenn man nicht genau hinschaut, kann es schon einmal pas­sieren, dass man abgehoben etwas fordert, was letztlich genau zum Gegenteil von dem führt, was wir tatsächlich wollen.

Was wir wollen, ist eine Pädagogik, die möglichst schon beim zweiten Lebensjahr be­ginnt, damit wir all die Defizite ausräumen können, die wir erkennen. Wir wissen ja, das sind nicht nur Migrationskinder, das sind auch Kinder mit österreichischem Hinter­grund, die nicht ordentlich die Sprache erlernen. Das ist ein soziales Problem, hier muss man ansetzen. Aber das kann man nur, wenn man mehr Pädagogen hat. Und genau dort muss man eben speziell ansetzen.

Wenn Sie aber jetzt eine akademische Ausbildung fordern, dann machen Sie die Ein­stiegshürde noch höher (Abg. Strolz: Stufenplan!), es kommen noch weniger. Und letztlich werden diese Assistenzkräfte, die jetzt schon angestellt werden, nach einem Crashkurs mit praktisch keiner Ausbildung auf unsere Kinder losgelassen. – Das ist wahrscheinlich auch nicht das, was Sie haben wollen. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Strolz: Wir liegen nicht so weit auseinander!)

19.08


Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gelangt Herr Klubobmann Dr. Strolz. – Bitte.

 


19.08.24

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Frau Präsidentin! Werte Regie­rungsmitglieder! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Mitbürger und Mitbürge­rinnen! Ich bereite eine Rede vor und kann sie nicht brauchen (Abg. Rädler: Ist eh ge­scheiter!), weil da jetzt so viel gekommen ist, dass ich unmittelbar darauf eingehen muss.

Zum einen, Frau Ministerin, Sie sind nicht das Ministerium für Marketing. Sie haben sich in diesem Fall um die Bildung zu kümmern, wiewohl wir es für sinnvoller halten würden, würde dieser Bereich der Elementarpädagogik ins Bildungsministerium gehö­ren. Aber einstweilen ist er noch bei Ihnen.

Sie werden diesem Thema keinen guten Dienst erweisen, wenn Sie sagen, Sie inves­tieren fast eine halbe Million in Inserate. (Zwischenbemerkung von Bundesministerin Karmasin.) Sie werden keinen zusätzlichen Mann bekommen, denn so läuft es nicht. Sie müssen das Berufsbild attraktiver machen, sonst werden die Männer nicht kom­men. So ist es leider. (Beifall bei NEOS und Grünen.)

Ich finde es gut, dass Sie heute die Linie aufgemacht haben, dass Sie zumindest in Etappen offensichtlich in Richtung tertiäre Ausbildung gehen, aber dann bitte ich auch noch um mehr Konsistenz in der Linie Ihrer Partei. Herr Salcher als Oberberater für Herrn Mitterlehner sagt ganz etwas anderes als Sie, und Harald Mahrer als Staats­sekretär sagt auch etwas anderes als Sie. Dieser Schlingerkurs nervt mich, und das auf dem Rücken der Kinder, das ist nicht okay.

Wenn ich dann andere ÖVP-Politiker höre, wie den Herrn Mödlhammer, der so ein bisschen machohaft sagt, naja, es brauche keine Pseudo-Akademisierung oder so etwas, sondern es brauche ein gutes Herz und ein gutes Händchen für Kinder, wissen


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