Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 221

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Salzburg betrifft, stiegen sowohl das Verkehrsaufkommen als auch die Zahl der Fahr­gäste. In Kärnten war es genau umgekehrt. Dort sanken die Fahrgastzahlen um 9 Pro­zent, das Verkehrsaufkommen sank um 6 Prozent. Eine Kuriosität betrifft die Stadtwer­ke Klagenfurt. Dort gab es Probleme betreffend die Verbundintegration der Stadtwerke mit dem umliegenden Verkehrsverbund Kärnten aufgrund der fehlenden gegenseitigen Anerkennung der ausgegebenen Fahrkarten.

Erreichbarkeit, Dichte des öffentlichen Verkehrsnetzes, Anzahl der beförderten Perso­nen und Fahrkartenpreise sind wichtige Kriterien, damit der öffentliche Verkehr funktio­niert, und nicht nur das, sondern auch dafür, dass er von den Menschen in den Re­gionen auch entsprechend angenommen wird.

Ich darf erwähnen, dass für viele Menschen – für Schüler, Studenten, aber auch für Menschen, die keinen Führerschein besitzen – der öffentliche Verkehr oftmals die ein­zige Mobilitätsmöglichkeit in den ländlichen Regionen darstellt. Sehr positiv sehe ich die Ankündigung von Verkehrsminister Stöger, die er im Ausschuss getätigt hat, eine Arbeitsgruppe im Verkehrsministerium zur Erstellung von Mindeststandards im öffentli­chen Verkehrsbereich einzurichten. Meiner Meinung nach ist es aber auch darüber hi­nausgehend wesentlich und notwendig, eine Gesamtübersicht aller öffentlichen Fi­nanzmittel zu haben, eine Gesamtübersicht, welche Mittel von Bund, Ländern, Ge­meinden, aber auch privaten Unternehmen in den öffentlichen Verkehr investiert wer­den. Dieser ist letzten Endes auch maßgebend dafür, dass die ländlichen Regionen weiterhin attraktiv bleiben, dass Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.

Als positives Beispiel für einen funktionierenden öffentlichen Verkehr nenne ich den Verkehrsverbund Ost-Region in den Ländern Wien, Niederösterreich und Burgenland. Dort wird viel investiert. Ich erwähne hier nur die Investitionszahlen des Landes Bur­genland: im Jahr 2000 knapp über 5 Millionen €, heuer, im Jahr 2014, sind es über 17 Millionen €, das ist eine Steigerung von über 300 Prozent. – Das war kein freud­scher Versprecher: sage und schreibe über 300 Prozent. (Abg. Königsberger-Lud­wig: Zeit!) Daran sieht man, wie wichtig diesem östlichst gelegenen Bundesland in Ös­terreich der öffentliche Verkehr ist. Noch dazu sind Investitionen in den öffentlichen Verkehr auch Investitionen in den Klimaschutz und tragen zur Reduktion von CO2-Emissionen bei. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

20.15


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Singer. Freiwillige Re­dezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

 


20.15.51

Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! „Alle Busse, alle Bahnen, eine Karte“, so lautet der Slogan des Salzburger Verkehrsverbundes. Und wenn es nach dem Bericht des Rechnungs­hofes geht, hatte dieses Konzept wesentlich mehr Erfolg als das Pendant in Kärnten, nämlich die Verkehrsverbund Kärnten GesmbH. Die Daten und Fakten bestätigen die­se Aussage, auch die Ausführungen des Kollegen Preiner, der die Daten und Fakten schon angeführt hat.

Kurz zur Wiederholung: Verkehrsaufkommen – eine Steigerung in Salzburg, ein Minus in Kärnten; beförderte Fahrgäste – 39,6 Millionen in Kärnten, 68 Millionen in Salzburg, eine Steigerung in Salzburg, ein Minus in Kärnten. Wenn man bedenkt, dass beide Bundesländer rund 550 000 Einwohner haben, dann ist die Differenz schon sehr be­achtlich. Beachtlich ist auch, dass in Salzburg die öffentlichen Verkehrsmittel wesent­lich öfter fahren als in Kärnten; die durchschnittlichen Fahrtmöglichkeiten je Fahrtrich­tung bei einer beliebigen Haltestelle lagen zum Beispiel in Salzburg bei 13 täglich, in Kärnten bei fünf. (Zwischenruf des Abg. Darmann.) Es gibt also einen enormen Un­terschied. Aus diesen Vergleichen kann man unschwer erkennen, dass Salzburg mit


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