Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 222

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einem geringeren Aufwand an öffentlichen Mitteln pro Fahrgast ein wesentlich besse­res Angebot bietet. (Ruf bei der FPÖ:  zwischen Kärnten und Salzburg!)

Unverständlich ist für mich, dass es in Kärnten – wie auch der Rechnungshof aufge­zeigt hat – kein Beschwerdemanagement gibt. Egal, wie es aufgesetzt ist, ein Be­schwerdemanagement gehört zur Kundenfreundlichkeit dazu und bildet auch die Grundlage dafür, auf Versäumnisse zu reagieren und den Verkehrsverbund kunden­freundlich weiterzuentwickeln. Unverständlich ist für mich auch, dass es in Kärnten we­der eine Qualitätsprüfung gab noch das vereinbarte Pönalsystem angewendet wurde; in Salzburg war das schon der Fall. Qualitätsprüfungen sind notwendig, um die wirt­schaftliche und wirksame Verwendung der öffentlichen Mittel zu unterstützen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Auf ein vor allem künftiges Problem möchte ich noch aufmerksam machen: Wenn man sich die Kundengruppen bei den gesamten Fahrten ansieht, zeigt sich, dass in Salzburg 50 Prozent der Fahrgäste Schüler und Lehrlinge waren, in Kärnten sogar 68 Prozent. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist der Anteil der Schüler und Lehrlinge bereits in den letzten Jahren zurückgegangen, und er wird weiter zurückgehen; der Rechnungshof hat in seinem Bericht insbesondere darauf hingewiesen. Das ist meiner Meinung nach eine besondere Herausforderung für die künftige Finanzierung der Verkehrsverbünde.

Sehr geehrte Damen und Herren! Noch ein Wort zum Nutzen solcher Verkehrsver­bünde für die Bevölkerung: Solche Verkehrsverbünde sind meines Erachtens eine ganz, ganz wichtige Einrichtung. Ich darf Folgendes anführen: Es gibt nur eine Karte für alle Verkehrsverbundlinien, einen Tarif für alle Verkehrsunternehmen innerhalb ei­nes Verkehrsverbundes, einen freien Wechsel von Verkehrsunternehmen entlang einer gewählten Strecke oder auch die getakteten Fahrpläne, um nur einige Positionen zu nennen.

Ja, Verkehrsverbünde sind ganz bestimmt ein wichtiger Faktor für einen attraktiven öf­fentlichen Personennahverkehr und erfüllen damit meiner Meinung nach eine wichtige Aufgabe hinsichtlich der Mobilität unserer Bevölkerung. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

20.19


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


20.20.02

Abgeordneter Rupert Doppler (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident! Herr Präsi­dent Moser, Sie sind wahrscheinlich schon ganz rot vor lauter Lob, aber ich glaube, es ist schon richtig und angebracht, dem Rechnungshof Lob auszusprechen, weil er seine Kontrollfunktion gut wahrnimmt, wofür wir sehr dankbar sind. – Herzlichen Dank. (Bei­fall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir sprechen jetzt über den Bericht des Rechnungshofes zum Thema Verkehrsverbünde: Vergleich der Leistungen und der Finanzierung in Kärnten und Salzburg.

Die öffentlichen Mittel hiefür betrugen 2012 in Kärnten 107 Millionen €, in Salzburg rund 122 Millionen €. In Salzburg trugen die Fahrgäste zu zirka 33 Prozent zu den 180 Millionen € Gesamtkosten bei. Herr Kollege Singer, auffallend ist auch, dass die Fahrgäste in Kärnten weniger zahlen als in Salzburg. Es hat also doch einmal eine sehr gute Politik gegeben, wenn die Leute für die Fahrscheine laut diesem Rechnungs­hofbericht weniger zahlen. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, bemerkenswert ist aber auch, dass das Salzburger Landesmobilitätskonzept keine konkreten Umsetzungsfristen und keine konkreten Rahmenbedingungen beinhaltet.

 


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