Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 228

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Ich glaube, Kärnten hat sich einfach zu sehr auf die Finanzierung durch die Lehrlings- und Schülerfreifahrten verlassen und hat zu wenig bedarfsorientierte Verkehrskonzepte vorgewiesen – im Gegensatz zu Salzburg. Das ist sicher mitunter auch ein Grund da­für, wieso die Zahlen der Schülerinnen und Schüler beziehungsweise Studentinnen und Studenten in Kärnten da proportional höher sind als in Salzburg.

Grundsätzlich ist es aber so, dass natürlich der Personennah- und Regionalverkehr etwas ganz Wichtiges in den ländlichen Regionen ist. Wenn dieser nicht oder nicht ausreichend vorhanden ist, dann ist natürlich der Abwanderung aus dem ländlichen Raum Tür und Tor geöffnet.

Daher ist dieses Thema umso wichtiger, und ich stimme Georg Willi zu, der den Vor­schlag eingebracht hat, das System zu vereinfachen. Ich glaube, darin liegt ein ganz wesentlicher Punkt: Wir in Oberösterreich haben für die Lehrlinge und Studenten auch ein 60-Euro-Ticket, mit dem sie in Oberösterreich überall mit den öffentlichen Verkehrs­mitteln fahren können. Das ist unkompliziert und hilft jedem. Genau solche Angebote muss man schaffen.

Wie gesagt, im ländlichen Raum sind diese öffentlichen Verkehrsmittel für Schüler und Studenten ganz, ganz wichtig, aber natürlich auch für ältere Personen, die zu Kranken­häusern fahren müssen, in die Stadt fahren müssen, einkaufen müssen. Genau diesen Bedürfnissen muss man natürlich Rechnung tragen, und da müssen wir uns etwas ein­fallen lassen.

Ich arbeite persönlich auch am regionalen Verkehrskonzept in meinem Bezirk mit und weiß daher, wovon ich spreche. Es ist sehr, sehr schwer, Verkehrskonzepte zu entwi­ckeln. Es mangelt meistens an Geld, das ist häufig das Problem dabei, aber ich glau­be, wir müssen unbedingt darum kämpfen, dass wir die ländlichen Regionen in dieser Hinsicht gut versorgen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Grü­nen.)

20.39


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Angerer ist der nächste Redner. Freiwil­liges Redezeitlimit: 3 Minuten. – Bitte.

 


20.40.17

Abgeordneter Erwin Angerer (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rech­nungshofes! Geschätztes Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn man den Rechnungshofbericht – ich möchte mich für die wirklich gute Ausarbeitung bedan­ken – ehrlich betrachtet und nicht oberflächlich, wie das offensichtlich einige gemacht haben, dann kann man sagen, der Rechnungshof bescheidet beiden Bundesländern ein gutes Zeugnis und macht natürlich strukturelle Vorschläge und gibt Empfehlungen ab, wie man es verbessern kann. Aber offensichtlich ist es zurzeit modern, auf Kärnten hinzuhauen. Ich kann Ihnen daher nur sagen: Lassen Sie das, denn Sie beleidigen da­mit 540 000 Kärntnerinnen und Kärntner! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich möchte jetzt versuchen, anhand einiger Beispiele, die jetzt gebracht worden sind, etwas differenzierter zu erklären, was die Ursachen dafür sind, dass in Kärnten teil­weise auch die Zahl der Fahrten zurückgeht.

Wir haben in Kärnten bei der Zahl der beförderten Gäste einen Rückgang von 8,8 Pro­zent, das ist richtig, und in Salzburg ein Plus von 6,8 Prozent, obwohl die Tickets, das ist auch schon erwähnt worden, in Kärnten günstiger sind als in Salzburg, aber in Salzburg gibt es ein wesentlich besseres Angebot. Das heißt, das Angebot muss stim­men, dann wird es auch angenommen.

Das zweite Beispiel sind – da muss man sich die Zahlen halt auch ein bisschen ge­nauer anschauen – die Schülerzahlen. Die Schülerzahlen sind dramatisch gesunken,


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