Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 32

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Jetzt meine Frage: Welche Maßnahmen möchten Sie setzen, um Frauen wirklich effek­tive Verbesserungen zu ermöglichen? – Ich glaube, ein Girls’ Day alleine ist zu wenig.

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Ich schätze den Girls’ Day sehr, Frau Abgeordnete. Der Herr Arbeits- und Sozialminister veran­staltet jedes Jahr auch den Boys’ Day. Das heißt, es geht nicht darum, ob man wieder mehr Frauen für frauentypische Berufe sucht. Ich hoffe, dass Berufe für Männer und Frauen, für Frauen und Männer im Allgemeinen gleichermaßen zugänglich sind. Mehr Friseure wären ja in dem Fall auch nicht schlecht.

Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Wir haben begonnen, auch in der Berufs- und Bildungsorientierung in den Schulen mehr Geschlechtersensibilität herein­zu­bekommen, das heißt, auch schon in den Schulen genau darauf zu schauen, wie wir Mädchen und Burschen vielleicht unterschiedlich ansprechen müssen, um schon bei diesen Orientierungsgesprächen diese untypische Berufswahl zu bewerben. Genau diese Fächer in den Naturwissenschaften, die wir ja auch anbieten, und danach die Lehrstellen, sollen bei der Wahl der Lehrstellen für Mädchen dann schon atypisch sein.

Ich unterstütze – ich glaube, im Wert von einigen hunderttausend Euro – viele Projekte, „Roberta“ und „Robina“ zum Beispiel, wo wir schon Volksschülerinnen für Technik begeistern können und so früh wie möglich beginnen, Mädchen auch für andere Bereiche und Burschen für Sozialbereiche zu interessieren. Das ist der Ansatz.

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen damit zur 8. Anfrage, 53/M, des Herrn Ab­geordneten El Habbassi. – Bitte.

 


Abgeordneter Asdin El Habbassi, BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich bin mir sicher, dass hier im Hohen Haus Common Sense darüber herrscht, dass es unser Ziel ist, junge Menschen mehr für Politik zu interessieren. Manches liegt dabei an uns selbst, Stichwort „politischer Stil“ (Abg. Kickl: Max Krauss zum Beispiel!), aber für manches kann auch in der Schule der Grundstein gelegt werden. Dazu haben wir im Regierungsübereinkommen festgehalten, dass Politische Bildung als Pflichtmodul ab der 6. Schulstufe verankert werden soll und weiter, dass schulautonom auch eine Führung eines eigenen Unterrichtsgegenstandes möglich ist. Die Idee ist, junge Menschen sollen auf das gesellschaftliche und politische Leben vorbereitet werden.

Meine Frage lautet:

53/M

„Wann werden Sie die im Regierungsübereinkommen vereinbarten Maßnahmen wie etwa Verankerung der Politischen Bildung als Pflichtmodul umsetzen, um junge Menschen in der Schule stärker für politische Vorgänge zu interessieren?“

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Herr Ab­geordneter! Zunächst möchte ich festhalten, dass in der Neuen Mittelschule in der 7. Schulstufe die verbindliche Übung Berufs  – Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich Politische Bildung mit Berufsorientierung verwechselt.

Pflichtmodul Politische Bildung. Wir arbeiten in einer Arbeitsgruppe daran und sind fast fertig, dieses Pflichtmodul auch mit einem Beirat zu versehen, denn Politische Bildung ist ja nicht nur Staatsbürger-, Staatsbürgerinnenkunde, sondern viel mehr, Politische Bildung ist auch Umwelterziehung, Politische Bildung ist Menschenrechtsbildung. Politische Bildung ist nicht nur Farbenlehre der Parteien, da sind wir uns, glaube ich,


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