Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 31

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

werden, die schlecht entlohnt sind, sondern dass in höheren Entlohnungsbereichen auch mehr Frauen tätig sind. Nur so, wenn dort mehr Frauen tätig sind, können wir bewerben, dass mehr Frauen Karrieremöglichkeiten haben. Dann kann man natürlich auch die Verdienstmöglichkeiten besser steuern.

Wenn das Gleichgewicht auch insofern hergestellt wird, dass mehr Männer Familien­arbeit leisten, könnten mehr Frauen in ihren Bereichen arbeiten und sich mehr und öfter weiterentwickeln. So würde sich die Lohnschere wahrscheinlich – erste Schritte, wie gesagt, sind gesetzt – noch schneller schließen können.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Wurm.

 


Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Wie Sie schon erwähnt haben, Frau Bun­desministerin, kommt es ja sehr darauf an, in welcher Branche eine Frau arbeitet. Sie haben in Ihrer Ministerinnenzeit schon viele Maßnahmen und Aktivitäten gesetzt, um jungen Frauen die Berufswahl zu erleichtern. Wir haben seit 2011, also seit drei Jahren, ein Einkommenstransparenz-Gesetz, Sie haben die Initiativen im Parlament gesetzt.

Jetzt die Frage an Sie: Wie beurteilen Sie dieses Instrument? Ist an eine Weiter­entwicklung dieses Einkommenstransparenz-Gesetzes gedacht?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Mittlerweile ist es so, Frau Abgeordnete, dass zirka 5 000 Unternehmen, sprich 40 Prozent aller unselbständig Erwerbstätigen, von diesen Einkommensberichten erfasst sind, die im Einkommenstransparenz-Gesetz geregelt sind, und dass es jetzt an der Zeit ist – das haben wir auch vereinbart –, eine erste Nachschau zu halten, wie diese Instrumente wirken. Daher habe ich mit den Sozialpartnern vereinbart, dass wir eine Evaluierung in Auftrag geben. Dieser Prozess läuft aktuell. Wir sind gerade dabei, die Bestbieter aus­zusuchen, um dann herauszufinden, welchen Hebel es zusätzlich braucht, damit Einkommenstransparenz nicht nur die Einkommensberichte betreffend herrscht, son­dern wir überprüfen ja auch die Gehaltsangaben in Stelleninseraten, ob da nächste Schritte notwendig sind.

Es war uns allen bewusst, dass dies nicht gleich zu Beginn das Allheilmittel sein kann, aber dass wir jetzt nachschauen müssen, wo wir ansetzen müssen, damit wirklich alle diese Einkommensberichte machen und wir sie vielleicht insofern noch verbessern, als sie nachgeschärft werden.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Gartelgruber.

 


Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Frau Präsidentin! Guten Morgen, Frau Minister! Sie haben es heute ja schon in der Beantwortung der Frage der Kollegin Wurm angesprochen: Die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern sind weiter eklatant. Nicht nur die Berufswahl, sondern natürlich auch die Unterbrechungen während der Karenzzeit oder Pflegezeit machen diese eklatanten Unterschiede aus.

Ich habe heute den Medien entnommen, es gibt auch schon wieder Probleme dahin gehend, dass Frauen in frauentypischen Berufen gesucht werden, sprich Friseurin. Also da ist wieder eine Gegenentwicklung bemerkbar. Das widerspricht sich eigentlich, denn wir brauchen Friseurinnen. Diese werden jetzt in Wien gesucht. Auf der anderen Seite ist es natürlich notwendig, dass Frauen nicht nur in frauentypischen Berufen wie Friseurin oder Kindergartenpädagogin arbeiten, die ja meines Erachtens auch viel zu wenig für ihre Leistung honoriert werden, und trotzdem ändert sich nichts an der Situation von Frauen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite