kassen Schritte gesetzt. Viele, viele Schritte sind bereits gesetzt worden, viele weitere werden gemeinsam noch folgen.
Zur geplanten Änderung des Ärztegesetzes möchte ich noch aus persönlichen Gesprächen mit vielen Ärztinnen und Ärzten berichten. Die Wahrnehmung der eigenen Zeit in der Ausbildung als Turnusarzt oder -ärztin ist ja sehr unterschiedlich, oft auch unterschiedlich von der jeweiligen Krankenanstalt, vom jeweiligen Abteilungsvorstand her. Es gibt Menschen, die diese Ausbildungszeit als sehr, sehr positiv erlebt haben, aber natürlich auch einige Kritikpunkte: hoher Druck, hoher zeitlicher Einsatz, der Gott sei Dank geändert wird, aber auch das Gefühl, oft ins kalte Wasser geworfen zu werden, allein gelassen zu werden – auch das wird sich in Zukunft Gott sei Dank ändern –, und natürlich der Zustand, dass es tagsüber sehr, sehr viel Bürokratie gibt, Routinetätigkeiten, die oftmals auch durch andere Berufsgruppen ausgezeichnet erledigt werden könnten.
Oft fehlen Ausbildungen tagsüber, und am Abend werden sie dann gefordert – eine sehr schwierige Situation für viele junge Ärztinnen und Ärzte! (Präsidentin Bures übernimmt wieder den Vorsitz.)
Erlauben Sie mir noch einen Satz, weil es auch von der FPÖ heute immer wieder angesprochen wurde, zur klinischen Basisausbildung in diesen neun Monaten, weil es auch einen Schwerpunkt im Bereich von 15 häufigen Erkrankungen gibt: Es ist selbstverständlich, glaube ich, auch logisch, dass man in neun Monaten nicht alle Fachrichtungen erlernen kann. Dafür gibt es einerseits das Studium und in der Folge auch die Facharztausbildungen. Aber es macht natürlich Sinn, auch Schwerpunkte zu setzen.
Der heutige Gesetzesvorschlag ist, glaube ich, ein richtiger und wichtiger Schritt hin zu einer Verbesserung unseres Gesundheitssystems und vor allem zu einer besseren Ausbildung für junge Ärztinnen und Ärzte. (Beifall bei der SPÖ.)
13.01
Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Diesner-Wais. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.
13.01
Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Meine Kollegen und Kolleginnen! Meine Damen und Herren! Uns allen geht es gleich: Wenn wir von einer Krankheit betroffen sind, dann sind wir natürlich froh, wenn wir schnell und relativ ortsnahe Ärzte mit bester Ausbildung antreffen. So ist dieses Gesetz eine Schlüsselfunktion dafür, denn das vorliegende Gesetz bietet den Ärzten eine praxisnähere, bessere und attraktivere Ausbildung.
Wenn wir das Basismodell und weiterführend die verpflichtende Lehrpraxis für unsere Allgemeinmediziner haben, so sind das vielleicht neue Wege, damit die Ärzte nicht – so wie es jetzt ist – stark abwandern in das benachbarte Ausland. Es ist nämlich nicht die Anzahl der Ärzte, womit wir momentan zu kämpfen haben, sondern es ist die Verteilung: Die Ärzte sind nicht immer dort, wo wir sie brauchen.
Da haben wir gerade im ländlichen Raum schon Probleme damit, dass wir Arztstellen nicht mehr besetzen können, denn die jungen Ärzte haben einfach andere Anforderungen und benötigen andere Rahmenbedingungen, und da müssen wir schauen, dass wir diese wieder herstellen können. Wir in Niederösterreich haben eigentlich eine gute Notfallversorgung, aber wir brauchen auch hier neue Lösungen und neue Wege, damit wir die gute und beste Notfallversorgung sowie die Notarztstandorte auch in Zukunft sichern können.
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