Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 37

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sondern die Lösung ist, dann muss ich das schon hinterfragen! Er möge sich doch einmal vorstellen, wie es in 20 Jahren aussehen würde, wenn wir in Österreich nur mehr Türme und Industriebetriebe haben und es leider überhaupt kein Feld mehr gibt, auf dem wir unsere Nahrungsmittel anbauen können!

Da Kollegin Glawischnig gemeint hat, Fracking sei einer der Punkte, die sie an diesem Strategievorschlag überhaupt nicht mag, die Arbeitszeitverschiebung sei aber sehr wohl noch akzeptabel und diskutabel, dann möchte ich da einhaken und sagen: Das glaube ich weniger! Ich für mich würde auch nicht akzeptieren können, dass man über eine Höchstarbeitszeit von 60 Stunden unter dem Motto: Na ja, wir arbeiten halt dann, wenn Arbeit vorhanden ist! diskutiert. Das Gleiche gilt dafür, dass „Wochenendruhe­zeit“ plötzlich in „Wochenruhe“ umbenannt wird, was bedeutet, dass die Wochenruhe mit 0.00 Uhr am Sonntagmorgen beginnt. Das heißt nämlich, dass somit Samstag ein absoluter Arbeitstag wird. Das kann man ganz einfach nicht akzeptieren! (Beifall bei der FPÖ.)

Den Vorschlag der Elternteilzeit, der hauptsächlich von der Industrie gemacht wird, hal­te ich für wirklich total familienfeindlich, denn wenn man bedenkt, dass die Elternteil­zeit, die jetzt auf ein siebenjähriges Kind abgestellt wird, plötzlich auf ein vierjähriges Kind abgestellt wird, dann kann man sich vorstellen, was tatsächlich hinter diesem Ge­dankengut steht!

Irgendwie kommt mir dieses Konzept – auch wenn es noch nicht beschlossen ist, aber es wird ja höchstwahrscheinlich sehr wohl in irgendeiner Form kommen – wie der klei­ne Bruder des TTIP vor. Wie sind die Prognosen im Hinblick auf das TTIP? – Uns wird prognostiziert – und diese Idee ist nicht von mir, sondern aus einem Artikel aus der „Presse“ –, dass in Europa 600 000 Arbeitsplätze bis zum Jahr 2025 verloren gehen werden und dass jeder einen höchstpersönlichen Einkommensverlust von 165 € bis 5 000 € zu verzeichnen haben wird. Also: Industrie ist okay und schön und gut, aber das kann nicht der Ansatz sein, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Der Ansatz ist meiner Meinung nach eine ökologische Kreislaufwirtschaft statt plum­pem purem Wirtschaftswachstum. Das ist der Ansatz! (Zwischenruf des Abg. Ham­mer. – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Werte Kollegen von der ÖVP! Ich nehme Ihre Proteste sehr gern zur Kenntnis! Ich möchte Ihnen eine Sekunde meiner kostbaren Zeit zur Verfügung stellen und möchte Ihnen eine Frage stellen: Kennen Sie das „Denk-mal-Prinzip“? – Zuerst denken und dann reden! Aber viele stehen halt unter „Denk-mal-Schutz“. (Beifall bei der FPÖ. – Präsidentin Bures gibt das Glockenzeichen.)

Zu den Grünen gewandt mein letzter Satz: David Rockefeller war auch derjenige, der sich für Feminismus und Gender eingesetzt hat, und von David Rockefeller stammt auch dieses Gedankengut des Genderns und der Investition in die Wirtschaft. – Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das wollen wir einfach nicht! Wir sehen, dass das ein verzweifelter Versuch ist, das Wirtschaftswachstum zu generieren. Und das gibt es einfach nicht, denn in einer endlichen Welt kann es kein unendliches Wirtschafts­wachstum geben. (Beifall bei der FPÖ.)

10.15


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Brunner. Ich erteile es ihr.

 


10.15.56

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Frau Präsidentin. Sehr geehrter Herr Vizekanzler und Energieminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte


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