Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 119

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dann benachteiligt sind, wenn der Winter lange dauert. Und wir wissen, dass wir in die­sen Gebieten Maßnahmen anbieten müssen, die besonders und verstärkt zur Überle­bensfähigkeit der Betriebe beitragen.

Gleichzeitig wissen wir, da wir aus dem europäischen Zusammenhang immer stärker damit konfrontiert sind, dass Betriebe, die in der Produktion stehen, die Produktivität bringen müssen, einem immer stärkeren Wettbewerb ausgeliefert sind. Deswegen müssen wir uns bemühen, diesen Betrieben zu helfen, denn die Risikoabdeckung über die Ausgleichszahlungen, die sie bis jetzt gehabt haben, wird weniger. Daher müssen wir diesen Betrieben helfen, neue Risikoabdeckungsmodelle zu entwickeln, und ihnen auch dabei helfen, die nötigen Investitionen vorzunehmen, um zukunftsfähig zu sein.

Wir müssen auch bei den Kosten etwas zustande bringen. Wir wissen ganz genau, dass in den letzten Jahren die Agrardieselbesteuerung in den umliegenden Ländern er­höht wurde und es der Wettbewerb nötig gemacht hat (Abg. Steinbichler: Herr Kol­lege, wie hast denn du gestimmt? Hast du mit einem Ja oder Nein gestimmt?), diese Agrardieselbesteuerung auch in Österreich  (Abg. Steinbichler: Hast du mit Ja oder Nein gestimmt bei der Abstimmung?) – Leo, ich habe dir auch zugehört. – Es war not­wendig, in Loipersdorf die Agrardieselvergütung rückgängig zu machen.

Wir wissen aber, dass in Deutschland und in Tschechien mittlerweile die Agrardiesel­vergütung wieder eingeführt wurde; das ist erst geschehen. Daher sehen wir jetzt im Wettbewerb, dass wir diejenigen mit dem teuersten Agrardiesel Europas sind. Selbst­verständlich ist eine Forderung unserer Bauernvertretung – seit längerer Zeit –, dass auch dieses Thema wieder diskutiert werden muss und die Agrardieselvergütung zur Herstellung der Wettbewerbsgerechtigkeit für die produzierenden Betriebe kommen muss. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Steinbichler.) Ich freue mich, wenn andere Fraktionen das unterstützen wollen.

Meine Damen und Herren! Die österreichische Landwirtschaft hat bewiesen, dass sie Produkte höchster Qualität bieten kann. Diese Produkte in Weltmarktspitzenqualität wird es nicht geben, wenn man nur billige Preise dafür zahlen kann. Daher appelliere ich an alle, das Theater um die billigen Preise endlich aufzugeben und wertschätzende Preise für Qualitätslebensmittel auch zu fordern und zuzulassen. (Zwischenruf des Abg. Neubauer.)

Ich sage das auch ausdrücklich zu den Kollegen von der Sozialdemokratischen Partei. Ich sage das ausdrücklich zu den Einkäufern der Handelsketten. Wertschätzender Um­gang heißt, dass man nicht jede Marktsituation zu einer preisdrückenden Erpressungs­aktion nützen darf. Die österreichischen Produkte sind hochwertig und müssen auch in schwierigen Zeiten unter Beachtung der Kosten, die sie mit sich bringen, verkauft wer­den können. Daher sind Preise notwendig, von denen wir auch wirklich leben können.

Der Grüne Bericht für 2014 wird ebenfalls schwierige Zahlen bringen, und wir werden sehen, dass wir gerade jetzt eine Zeit der Umstellung in der Landwirtschaft haben, die uns immer mehr dahin führt, dass der Markt, der Kunde für uns wichtig ist. Die Treue der österreichischen Kunden ist uns besonders wichtig.

Deswegen das Angebot der Landwirtschaft: Wir werden Ihnen weiterhin die besten Pro­dukte bieten, aber zahlen Sie auch Preise, von denen man leben kann! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

14.13


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Willi. – Bitte.

 


14.13.36

Abgeordneter Georg Willi (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehr­ten Damen und Herren hier herinnen und an den Fernsehgeräten! Es ist unmöglich,


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