Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 124

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men geraten: Agrarholdings, juristische Personengemeinschaften oder Sowing Pools, und so weiter.

Ich sage Ihnen eines: In diesem Bericht steht schon drinnen, dass der Kleinbauer ge­storben ist. Kleinbäuerliche Struktur in Österreich, quo vadis? Halten wir zusammen, dass wir sie überhaupt überleben lassen, denn nächstes Jahr steht das Gleiche drin­nen: Minus, Minus, Minus. Und übernächstes Jahr? – Minus, Minus, Minus. Da brau­che ich kein Prophet zu sein. – Danke. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Steinbichler.)

14.29


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Grillitsch. – Bitte.

 


14.30.17

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kol­leginnen und Kollegen! Zuerst möchte ich mich wirklich einmal ganz offen und mit be­sonderem Dank an die Bäuerinnen und Bauern wenden, die tagtäglich mit großer Ver­antwortung und Kompetenz ihre Höfe bewirtschaften – treu bewirtschaften, nachhaltig bewirtschaften, über Generationen.

Ich sage das trotz dieser Diskussion, die Sie hier miterleben müssen, trotz dieser poli­tischen Diskussion. Ich bin in Wirklichkeit enttäuscht, weil ich nach der letzten Sitzung im Landwirtschaftsausschuss gemeint habe, alle Fraktionen hier in diesem Haus hätten erkannt, dass es die Bauern nicht verdient haben, ständig als Giftspritzer, als Tierquä­ler, als Steuerprivilegierte oder als Förderungsempfänger hingestellt zu werden. Das war im Ausschuss so, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

Aber die Diskussion hier: Kaum ist das Fernsehen dabei, fühlen sich viele Vertreter schon wieder bemüßigt, polemisch gegen die Bauern zu polarisieren! (Abg. Brunner: Nicht gegen die Bauern!) Hören Sie damit auf! Die Bäuerinnen und Bauern haben das nicht verdient, meine Damen und Herren! Lassen wir die Bäuerinnen und Bauern arbei­ten! Schaffen wir Rahmenbedingungen, damit sie mit Freude ihre Höfe bewirtschaften, damit sie mit Freude hochqualitative Lebensmittel produzieren können, die Sie dann tagtäglich genießen können! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Die Bäuerinnen und Bauern zeigen tagtäglich für 18 Millionen Tiere Verantwortung und Kompetenz, und hier werden sie ständig als Tierquäler hingestellt. Hören wir auf mit diesen verunsichernden Diskussionen! (Zwischenruf des Abg. Neubauer.)

Herr Kollege Willi, Herr Kollege Pirklhuber (Abg. Pirklhuber: Ja, bin eh da!), Sie haben heute hier unseren Vizekanzler Mitterlehner angesprochen und gesagt (Abg. Pirklhu­ber: Minus 10 Prozent Einkommen bei den Bauern!), ökosoziale Marktwirtschaft hätten wir nicht verstanden. – Sehr wohl, wir leben die ökosoziale Marktwirtschaft, seit 25 Jah­ren! (Abg. Pirklhuber: Sagen Sie das den 100 000 Bauern ! – Zwischenruf des Abg. Riemer.) Wir sorgen nämlich dafür – und das gilt auch für die Bäuerinnen und Bau­ern –, wirtschaftlich starke Betriebe zu haben, damit wir uns dann die beiden weiteren Säulen, nämlich die soziale und die ökologische, auch leisten können. Das ist ökoso­ziale Agrarpolitik, das ist ökosoziale Wirtschaftspolitik! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Pirklhuber: Sag das den Milchbauern in der Steiermark, Grillitsch,  aus deiner Iso­lation! – Zwischenrufe bei der FPÖ sowie des Abg. Steinbichler.)

Sie wollen ständig kapieren, meine Damen und Herren der Grünen, aber das Problem ist: Sie haben die ökosoziale Marktwirtschaft noch nicht kapiert, meine Damen und Herren, das ist die Wahrheit! Lassen Sie sich das sagen! (Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ sowie der Abgeordneten Pirklhuber und Steinbichler.)

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich gebe zu, wir haben ein Problem mit dieser globalisierten Welt, wir haben ein Problem mit diesen Handelskonzentrationen, wir ha-


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