Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 125

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ben ein Problem, wenn es darum geht, gerechte Preise zu bekommen. Daher bitte ich Sie und appelliere an alle hier in diesem Haus: Helfen wir mit, dass nicht nur einige wenige ständig Gewinne und Umsätze maximieren, sondern dass es in der Wertschöp­fungskette einen fairen Ausgleich sowohl für den Bauern als auch für den Konsu­menten gibt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Steinbichler.)

14.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


14.33.30

Abgeordneter Rupert Doppler (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Liebe Abgeordnete! Grüner Bericht 2014: Ich darf hier ganz, ganz herzlich den Bauern, den Bäuerinnen, der ländlichen Jugend für ihren Einsatz, für ihr Engagement und für die Bewirtschaftung ihrer Höfe danken, liebe Freunde. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abgeordneten Schieder und Steinbichler.)

Ich darf mich aber auch bedanken, Herr Minister Rupprechter, für das Zustandekom­men dieses Berichtes. Er ist ein sehr gutes Nachschlagewerk, aber hoffentlich kein Ge­schichtsbuch. Ich habe das auch das letzte Mal, letztes Jahr, schon gesagt. Ich glaube, es ist wichtig.

Sie haben in Ihrem Vorwort dieses Grünen Berichts geschrieben, Herr Minister Rupp­rechter: „Gemeinsam in die Zukunft blicken“. – Herr Minister, gemeinsam ist schon richtig, aber so rosig schaut die Zukunft für die Landwirtschaft nicht aus.

Die Einkünfte sind um zirka 6 Prozent zurückgegangen, der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft verringerte sich 2013 um 2,2 Prozent auf rund 8,74 Milliarden €.

Im Jahre 2013 – Herr Kollege Riemer hat es schon angesprochen – gab es in Öster­reich noch 167 500 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, das ist ein Rückgang um 3 Prozent gegenüber 2010. 1995 gab es noch 239 100 Betriebe, das ist ein Rückgang um 71 600 Betriebe bis 2013.

Sehr bedenklich ist natürlich auch: Seit 2003 gaben rund 2 300 landwirtschaftliche Be­triebe pro Jahr auf. Dem Bauernsterben, meine sehr verehrten Damen und Herren, müssen wir entgegenwirken. Dabei hilfreich war auch die Almenproblematik nicht, auch diese ist nicht ganz schuldlos. Viele Almbauern, Herr Minister Rupprechter, haben bis heute noch keinen Bescheid, sondern nur ein Informationsblatt oder ein Infoschreiben erhalten. Sie brauchen einen Bescheid, das ist ganz, ganz wichtig.

Herr Minister! Hohes Haus! Das, was sich die Bauern und die Bäuerinnen alles gefal­len lassen, ich darf es so sagen, Herr Kollege Auer, passt auf keine Kuhhaut. Das muss ich ehrlich ansprechen, ob es die Düngeverordnung für die Bergbauernbetriebe ist, ob es die Landschaftselemente sind, die Sträucher, die Obstbäume oder – Kollege Jannach hat es angesprochen – die Bäume in den Feldern, bei denen man nur einen Spielraum von zwei Bäumen hat, sonst muss man Strafe zahlen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich darf noch einen Punkt, einen Aspekt be­treffend diese Wildkorridore anführen. Die Europäische Union will hierzulande soge­nannte Grün- und Wildkorridore ausweisen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Bei uns in Salzburg, im Pinzgau, im Oberpinzgau, hat man diese Maßnahmen umzu­setzen versucht – die Europäische Union über die Länder. Es ist ja eine reine Länder­sache.

Ich habe an Sie, Herr Minister Rupprechter, eine schriftliche Anfrage gerichtet, und Sie haben mir geantwortet, das wäre reine Ländersache – das nehme ich auch so zur Kenntnis. Nur kann es nicht sein, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass die Europäische Union über die Länder hin bis zu den Gemeinden einfach über die Bäue­rinnen und Bauern, über die Grundeigentümer drüberfährt.

 


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