Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 116

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ausgebildet hat, um in Schulen und Jugendzentren gegen Gewalt zu sensibilisieren und junge Leute einfach auch wirklich zu unterstützen.

Gewalt gegen Frauen bedeutet manchmal auch, wie schon erwähnt wurde, Gewalt gegen Kinder oder an Kindern. Darauf möchte ich heute im Speziellen am 25. Geburts­tag der Kinderrechte und anlässlich 25 Jahre gewaltfreier Erziehung hinweisen. Gewalt ist nicht diskutabel, egal, ob in der Beziehung, in der Familie, im Beruf, wo auch immer, und ich finde es auch sehr problematisch, dass der „g’sunden Watschen“ medial noch immer so viel Platz eingeräumt wird. Ich halte das für unfassbar problematisch. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ein zweiter Aspekt, der mir ganz besonders wichtig ist, ist das große Problem der K.-o.-Tropfen. Es werden Mädchen und junge Frauen betäubt, es passiert der sogenannte Filmriss, es gibt sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen. – Das ist unfassbar letztklassig und unfassbar grauenvoll. Es haben einige Lokale schon darauf reagiert und auch Deckel auf die Trinkbecher montiert, was, glaube ich, ein wesentlicher Aspekt wäre, um da entgegenzuwirken. (Zwischenrufe des Abg. Steinbichler.)

Wir haben uns im Ausschuss und auch heute ganz klar folgende Forderung gesetzt: Die Kampagne gegen K.-o.-Tropfen muss fortgeführt und im Bereich der Bildung auf Lehrpersonal und SchulärztInnen ausgeweitet werden! Diese sollen sensibilisiert werden, den Schülerinnen und Schülern den Rücken zu stärken, sie aufmerksam zu machen, auch Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Mädchen und Frauen vor sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen zu schützen. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für den Familien- und Jugendarbeitsbereich – da brauchen wir Materialien, um in Jugendzentren junge Mädchen davor zu schützen.

Ich möchte auch auf die kommenden Wochen hinweisen. Nützen wir weiterhin die 16 Tage gegen Gewalt, die mit 25. November starten, um Aufklärungsarbeit zu leis­ten – denn von ihren Ehemännern verprügelte Ehefrauen sind keine Familien­tragödien, sondern das ist ganz klar Gewalt gegen und an Frauen! (Beifall der Abg. Gisela Wurm.)

Tragen wir die Frauenhelpline gegen Gewalt, 0800/222 555, in die Welt, um Frauen zu unterstützen und ihnen wirklich zu helfen! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

13.51


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte.

 


13.51.15

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren im Hohen Haus! Liebe Besucherinnen und Besucher! Jede Form von Gewalt ist abzulehnen, und jedes Opfer, das ein Opfer von Gewalt ist, ist eines zu viel. Wie wir heute schon gehört haben, sind bei uns in Österreich 20 Prozent der Frauen von Gewalt betroffen, und 90 Prozent dieser Fälle passieren wirklich innerhalb ihrer Familien oder in ihrem Nahbereich – das ist wirklich tragisch. Daher ist es besonders wichtig, dass Personen, die mit den Opfern zu tun haben, die mit ihnen in unmittelbarem Kontakt stehen – wie die Polizei, das Betreu­ungs­personal in der Beratung, in den Frauenhäusern, die PädagogInnen, die Ärzte –, wirklich gut ausgebildet sind, damit sie sensibel mit den Betroffenen umgehen und auch die Zeichen, die diese zeigen, erkennen.

Wir haben in Österreich – das ist schon angesprochen worden – bereits eine Reihe von Gesetzen beschlossen, die dem Gewaltschutz dienen, und dazu zählt auch der § 38a des Sicherheitspolizeigesetzes, welcher das Betretungsverbot ausspricht. Da


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