Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 115

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Alles in allem ist Österreich weit gekommen, Österreich ist noch immer Vorbildland, aber viel zu viele Gewalttaten gegen Frauen und Kinder passieren auch bei uns noch. Ich bin draufgekommen, dass, obwohl wir seit zig, zig Jahren eine österreichweite Hilfstelefonnummer haben, die rund um die Uhr gratis zugänglich ist, das noch immer nicht alle Frauen wissen. Daher sind auch europäische Kampagnen, wie die Kam­pagne „GewaltFREI leben“, die mit Unterstützung der EU in Österreich finanziert werden kann, immerhin insgesamt im Wert von 400 000 €, ein gutes Instrument, die Dinge, die Maßnahmen, die Einrichtungen zum Schutz der Frauen noch bekannter zu machen.

Draufkommen tut man immer wieder, dass sensibilisieren und informieren ganz, ganz wichtig ist, dass auch opferzentrierte Täterarbeit wichtig ist, dass Arbeit mit Kindern enorm interessant und wichtig erscheint. Es muss schon in der Volksschule begonnen werden, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, Nein-Sagen zu lernen. Auch die von der Frau Abgeordneten Schittenhelm erwähnte Kampagne zu den K.-o.-Tropfen ist wichtig, wo ich auch nicht nachvollziehen kann, wie sich dieses Verhältnis der Täter und der Opfer darstellt. Ich habe keine Ahnung, ich kenne einige junge Frauen, die Opfer von K.-o.-Tropfen geworden sind, und ich glaube, diese Sensibilisie­rungsmaßnahmen fortzusetzen, das ist nur ein Bereich aus den 64 Maßnahmen.

Ich würde Sie wirklich einladen: Schauen Sie sich diesen Nationalen Aktionsplan an! Er wurde ja schon ob seiner Strukturierung und ob der Formulierungen gelobt, die sehr klar gefasst sind. Schauen Sie im Jahr 2015/16, wenn er dann in voller Blüte sein soll, was sich getan hat! Messen Sie uns an dem, was wir uns vorgenommen haben! – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Scherak.)

13.47


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Kucharowits. – Bitte.

 


13.47.04

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Im Speziellen darf ich – stellvertretend für meine Kollegin – die Schülerinnen und Schüler aus dem Holztechnikum Kuchl in Salzburg begrüßen. Herzlich willkommen bei uns im Parlament! (Allgemeiner Beifall.)

Es gibt immer noch einige Menschen, die über Gewalt an Frauen nicht unbedingt sprechen wollen, ganz nach dem Motto: Wenn man nicht darüber redet, gibt es das nicht! Umso wichtiger finde ich, dass wir heute schon die dritte Debatte zum Thema Gewalt an Frauen im Hohen Haus führen – davor ging es um Gewalt an behinderten Menschen – und heute über den Nationalen Aktionsplan zum Schutz von Frauen vor Gewalt diskutieren.

Wir haben wichtige Errungenschaften, einiges davon ist bereits erwähnt worden, wie zum Beispiel Gewaltschutzgesetze, viele, viele Kampagnen von vorigen Frauenminis­terinnen und auch der jetzigen Frauenministerin, die betrieben worden sind, um eben das Thema Gewalt an beziehungsweise gegen Frauen aus der Tabuzone zu heben.

Ich darf auch an dieser Stelle die ganz aktuelle Kampagne erwähnen, die auch von der Frau Ministerin genannt wurde, nämlich „GewaltFREI leben“. Diese umfasst Öffentlich­keitsarbeit, einige Aktionen und, was aus meiner Sicht als Kinder- und Jugend­sprecherin ganz besonders wichtig ist, die Kooperation mit der Bundesjugendver­tretung, die nämlich etliche junge Leute als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren


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