Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 131

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natürlich schon früher die Investitionen in Mitarbeiterinnen zurückzufahren. (Zwischen­ruf bei der SPÖ.)

Da all diese Faktoren zusammenwirken, gehen die Frauen früher und mit einer niedrigeren Beitragsgrundlage in Pension. Dann kommt natürlich auch weniger heraus. Und am Ende ihrer Berufslaufbahn stehlen Sie den Frauen die besten Jahre, in denen sie am meisten verdienen könnten. Und jetzt, wo voll durchgerechnet wird, wirkt sich das noch stärker aus, als das bisher der Fall war. (Beifall bei den NEOS.)

Das heißt, mit Ihrer Politik schädigen Sie die Frauen zusätzlich. Und Sie haben das Ergebnis, dass Frauen weniger Pension haben, weil Sie auf der Bremse stehen.

Schauen wir uns das an: 1997 wurde beschlossen, dass das Frauenpensions­antritts­alter 2033 gleich hoch sein wird. In solchen Zeitspannen wird in Österreich gearbeitet! (Abg. Strolz: Das ist ja Schwachsinn!) Die Schweizer haben jetzt beschlossen, dass das Frauenpensionsalter in sechs Jahren angeglichen wird. Das geht sogar in Italien schneller, die schaffen es in fünf Jahren. Wir in Österreich brauchen nahezu 40 Jahre dazu.

Wir haben beantragt, nicht mit Sechsmonatserhöhungen von 2024 bis 2033, so wie Sie das wollen, sondern mit Viermonatserhöhungen von 2018 bis 2033 vorzugehen. Von einem Eingriff in die Lebensplanung kann da überhaupt keine Rede sein, vielmehr ist es für den Arbeitsmarkt wesentlich besser verkraftbar, wenn jedes Jahr ein Drittel eines Jahrgangs zusätzlich auf dem Markt ist als jedes Jahr ein halber Jahrgang, so wie Sie das geplant haben. Wenn Sie mit Arbeitsmarktexperten sprechen, werden Sie sofort die Bestätigung bekommen, dass es für den Arbeitsmarkt in kleinen Schritten viel besser zu verdauen ist.

Jetzt noch zum Thema Asylwerber. Zynischer, als zu sagen, dann sollen sie sich halt selbständig machen, geht es ja wohl nicht. (Abg. Kitzmüller: Bitte aufpassen, Herr Kollege!) Die kommen ja nicht mit einem Rucksack voller Geld zu uns und suchen um Asyl an. Und mit diesem Rucksack voller Geld eröffnen sie dann ein Geschäft? – Entschuldigung! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Peter Wurm: Nicht aufgepasst, Herr Kollege!)  

Nein, Sie haben gesagt, sie sollen sich selbständig machen. Die Prostitution werden Sie nicht gemeint haben, unterstelle ich Ihnen jetzt einmal. Ich bin ja gnädig. Aber ein Geschäft aufmachen, wenn ich Asylwerber bin, das kann nicht allen Ernstes das sein, was Sie meinen. (Abg. Walter Rosenkranz: Ist ja Tatsache! – Abg. Strolz: Das ist zum Verzweifeln!) Und nächstes Jahr wird dieser Arbeitsmarktzugang für Asylwerber kommen, weil es die Regierung umsetzen muss, weil es eine EU-Richtlinie gibt. Und die wartet wieder bis zur letzten Minute. (Beifall bei den NEOS.)

14.47


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Gross­mann. – Bitte.

 


14.47.18

Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Noch einmal zur Klarstellung zum früheren Pensionsantrittsalter von Frauen: Das ist kein Privileg, wirklich kein Privileg, sondern es ist ein notwendiger Ausgleich für die vielfältigen Belastungen, die Frauen immer noch in der Gesellschaft (Abg. Strolz: Das sehen wir ja!) und in der Arbeitswelt haben, meine sehr geehrten Damen und Herren. Gerade in Richtung der NEOS sage ich das, denn Sie verkennen hier absolut die Realität! (Abg. Strolz: Aber das ist die falsche Medizin! Das Problem sehen wir ja!)

 


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