Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 165

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sondern für die Versäumnisse in der Bildungspolitik. Genau! Und darauf möchte ich jetzt eingehen.

Es ist nicht unbedingt immer nur das System schuld, wie hier versucht wird, glauben zu machen. Denn dann ist es schon komisch, dass gerade in der letzten Zeit die Zahl derer, die nicht lesen, schreiben und rechnen können, gestiegen ist, wenn sich doch im System nichts geändert hat. Das sehe ich nämlich auch kritisch. Ich glaube schon, dass wir am System etwas ändern müssen. Aber ich glaube, es wäre viel wichtiger, das anzugehen, was Kollege Julian Schmid angesprochen hat, nämlich die ständige Defizitorientierung, das Fehlen der Ermöglichung von Zugängen zu Leistungen.

Wir haben tolle Lehrer! Wir haben tolle Direktoren! Wir haben tolle Schüler! Und wir haben Jugendliche, die sehr viele Talente haben! Aber wir müssen sie fördern! Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, diese auch zu entfalten. Das entledigt uns aber nicht der Pflicht, dort, wo Dinge in der Vergangenheit falsch gelaufen sind, auch Geld in die Hand zu nehmen, um den Menschen ein ordentliches Auskommen zu sichern und ihnen Jobchancen und Zukunftschancen zu bieten.

Ich teile auch die Kritik von Kollegen Rosenkranz, dass evaluiert werden soll. Natürlich gehören solche Maßnahmen evaluiert, weil sonst das Geld irgendwo verschwinden wird. Ich glaube, es wäre gut, das möglichst bald zu tun. Es freut mich, zu hören, dass das für Dezember geplant ist. Und dann sollte man schauen, wie es weitergeht. Gerade deswegen ist es gut, lieber Kollege Schmid, dass es noch nicht ins Regelwerk übergegangen ist, denn bevor nicht evaluiert ist, bevor nicht sichergestellt ist, dass das Geld der Steuerzahler da gut angelegt ist, nämlich im Sinne von Zukunfts- und Jobchancen von jungen und älteren Menschen, sollten wir das nicht in ein Regelwerk überführen.

Ich hoffe, dass wir doch alle gemeinsam jetzt diese Artikel-15a-Vereinbarung von Bund und Ländern unterstützen. Besten Dank dafür!

Wir sollten geschlossen dafür kämpfen, dass die Menschen in Österreich – egal wann – die besten Chancen für ihre Zukunft und ihren Arbeitsplatz erhalten. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.48


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mayer. Ich erteile es ihm.

 


16.48.15

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf dort einhaken, wo Kollege Dr. Töchterle geendet hat, und möchte sagen: Es ist nicht so, dass wir am Punkt null beginnen und dass alles, was vorhanden ist, einfach nur Katastrophe ist, wir ein Volk von Analphabeten sind und man die letzten Jahre nichts getan hätte.

Wir haben, wie schon erwähnt wurde, eine Oberstufenreform auf den Weg gebracht – ein erster Schritt in Richtung modulare Oberstufe! Das ist, wie ich meine, ein ganz wichtiger Schritt.

Wir haben einen zweiten wichtigen Schritt gemacht mit den Überprüfungen der Kompetenzen, wo man genau auf die Kompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen in der vierten und achten Schulstufe schaut. Zu erwähnen ist auch die kompetenz­orientierte Matura. Also viele Dinge sind auf den Weg gebracht, die ganz entscheidend sind.

Wir können über vieles reden, wenn wir über den Schulalltag reden, aber wir sollten die Lehrerpersönlichkeit nicht außer Acht lassen. Daher ist die neue PädagogInnenaus-


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