Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 166

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

bildung einer der größten Meilensteine, die wir gesetzt haben. Das wird aufgrund der Nachhaltigkeit erst in einigen Jahren messbar sein. Aber das, was da geschaffen wurde, kann sich sehen lassen, und zwar europaweit sehen lassen. Das wird auch jene Voraussetzungen verbessern, die wir an den Schulen brauchen.

Zum Thema selber. – Wie heißt es so schön? Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir! Alle, die das in der Schule nicht gelernt haben, was sie für das Leben brauchen – entscheidende Dinge –, versuchen, das irgendwann nachzuholen. Die Gründe, warum das so ist, sind vielfältig, wie Kollege Schmid sehr treffend gesagt hat.

Manche sagen ganz einfach: Die Schule ist schuld! Kollegin Himmelbauer hat richtiger­weise gesagt, es sind oft soziale Gründe. Es ist nicht so, dass, kaum dass ein Kind in die Schule kommt, das erste Ziel ist, die Talente abzuwürgen und zu schauen, dass man das kaputtmacht. Es fehlen oft die sozialen Voraussetzungen von zu Hause, die Unterstützung von zu Hause, um die Schüler überhaupt auf den richtigen Weg zu leiten. Die wollen nämlich, dass sie das, was ihnen in der Schule beigebracht wird, auch tatsächlich umsetzen können. Daher sind die Maßnahmen, die wir hier heute setzen, ganz entscheidend und wichtig.

Aus diesem Grund, meine Damen und Herren, gratuliere ich der Ministerin zu diesen Artikel-15a-Vereinbarungen. Es wird in zwei, drei Jahren noch einmal eine solche brauchen, und – wie ich glaube – dann noch einmal eine. Aber ich hoffe und ich kämpfe dafür, dass wir in 20 Jahren solche Artikel-15a-Vereinbarungen nicht mehr brauchen (demonstrativer Beifall der Abg. Moser), weil wir dann, so hoffe ich, eine andere Kompetenzlage haben werden. Dafür müssen wir kämpfen und uns gemein­sam einsetzen, auch und ganz besonders als Parlament, wenn es darum geht: Wer hat die Kompetenzen? Wer kann darüber entscheiden, wie in Österreich unterrichtet und gebildet wird? Da müssten wir alle zusammenstehen und gemeinsam für eine einheitliche Linie kämpfen! (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Moser.)

Zudem bin ich überzeugt, dass wir in 20 Jahren eine gemeinsame Schule haben werden, die überwiegend ganztägig sein wird, und zwar verschränkt ganztägig. Wir werden sozial kompetente junge Leute ausbilden – auch hochgescheite, höchst talentierte Leute, von denen wir jetzt glauben, diese nur im Gymnasium glücklich zu machen. Wir werden höchst kompetente, sozial gefestigte junge Menschen ausbilden, die mindestens einen Pflichtschulabschluss haben werden, dann vielleicht eine mittlere Reife, wie wir das in dieser Zeit bezeichnen werden. Dann wird es auch selbstver­ständlich sein, dass alle jungen Menschen in Österreich einen entsprechenden Schul­abschluss haben.

Meine Damen und Herren! Ich meine, es lohnt sich, dafür gemeinsam zu kämpfen. Stimmen Sie daher diesem Zwischenschritt, den wir heute noch beschließen müssen, zu! Meine Bitte geht vor allem an die Kollegen von den Blauen, denn ich weiß: Inhaltlich sind Sie auch dafür! – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. El Habbassi.)

16.51


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste hat sich Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


16.51.57

Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsi­dentin! Hohes Haus! Ich bedanke mich für alle positiven Redebeiträge bezüglich der Verlängerung dieser „Initiative Erwachsenenbildung“. Ich nehme zur Kenntnis, dass natürlich dieses Forum immer auch ganz generelle bildungspolitische Aspekte in die Debatte einbringt. Ich möchte Ihnen aber sagen, dass wir mit den 800 Millionen € für


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite