Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 203

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kert. Es gibt für den Minister, der ja auch die Finanzierung sicherstellen muss, die Mög­lichkeit, da mitzureden und mitzugestalten, und das in einem geordneten Rahmen.

Wir haben versucht, den bürokratischen Aufwand dafür möglichst gering zu halten, und deswegen auch Untergrenzen festgesetzt, unter denen eine derartige Befassung nicht nötig ist. Aber wenn es um große Summen geht, ist es sinnvoll, sehr koordiniert und abgestimmt vorzugehen. Auch das ermöglicht diese Novelle. Und deswegen bitte ich um Zustimmung zu ihr. Ich glaube, neben diesen drei wichtigen Feldern gibt es einige andere ganz wichtige Regelungen, die teilweise von anderen Sprechern wohl noch er­wähnt werden. – Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP.)

19.01


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ertlschweiger. – Bitte.

 


19.01.09

Abgeordneter Rouven Ertlschweiger, MSc (STRONACH): Sehr geehrte Damen und Herren! Werter Herr Präsident! Werte Frau Bundesministerin! Werter Herr Bundesmi­nister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Kollege Karlsböck hat heute schon sehr viel Richtiges in puncto ausländischer Studierender gesagt. Im Interesse Österreichs muss es sein, nur die besten und fleißigsten ausländischen Studenten auszubilden. Immer­hin tragen ja die österreichischen Steuerzahler auch die Kosten dafür.

Leider sieht die Realität aber etwas anders aus. Ausländer brauchen nicht nur länger für ihr Studium, sondern sie brechen es auch deutlich häufiger ab. Trotzdem sollte mei­ner Meinung nach jeder ausländische Student in Österreich die Möglichkeit haben, staatliche Beihilfen zu beziehen. Ich sage aber trotzdem im gleichen Atemzug, dass von allen Studenten ein Leistungsnachweis erbracht werden muss, der die Anerken­nung von in anderen Studienrichtungen erbrachten Leistungen aber ausschließt.

Was meine ich damit? – Unser Problem liegt derzeit darin, dass Studenten sich ledig­lich Prüfungsleistungen anerkennen lassen, die sie bereits in der Vergangenheit er­bracht haben, und zwar egal, ob im Ausland oder im Inland. Diese erbrachten Leistun­gen reichen zum jetzigen Stand der Dinge für die Beihilfenstelle als Leistungsnachweis aus. Unser Problem ist, dass wir diesen Prüfungstourismus endlich abschaffen und ihm Einhalt gebieten müssen. Deswegen spreche ich mich ganz klar für qualitative, zeitna­he Zugangsbeschränkungen für alle Studierenden aus. (Beifall beim Team Stronach.)

Jeder Studierende, der in Österreich Interesse an einer Studienrichtung hat, muss auch dazu bereit sein, sich einem Zulassungstest zu unterziehen. Das ist ja wohl das Mindeste, dass ich mich mit der Materie vorher etwas auseinandersetze, die ich nach­her studieren möchte. Somit würden solche qualitativen, zeitnahen Zugangsbeschrän­kungen sehr hilfreich sein. Es würden letztlich jene Studenten quasi ausscheiden, die nur studieren wollen, weil sie a) nicht wissen, was sie sonst mit ihrer Zeit machen sol­len, oder b) eben nur auf die Beihilfe abzielen.

Lassen Sie mich auch noch ein Wort zur geplanten Medizinuni in Linz verlieren. Sie wissen, das ist das Prestigeobjekt des oberösterreichischen Landeshauptmannes Püh­ringer, der sich da verwirklicht. (Abg. Neubauer: Nein, das stimmt nicht! – Zwischen­rufe der Abgeordneten Prinz und Lichtenecker.) Da wage ich jetzt auch schon eine These. Ich traue mich jetzt schon zu behaupten, dass die Med-Uni in Linz in erster Li­nie von deutschen Studenten frequentiert und auch überschwemmt werden wird.

Und ich traue mich auch heute schon zu behaupten, dass diese deutschen Studenten nicht in Oberösterreich und auch nicht in Österreich bleiben werden. Kollege Karlsböck hat es ja gesagt, heute gab es einen APA-Bericht: 80 Prozent  (Zwischenruf der Abg. Lichtenecker.) – Frau Kollegin Lichtenecker, Sie haben die Zeit, Sie können sich nach­her zu Wort melden, wenn Sie Muse haben.

 


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