Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 204

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80 Prozent der deutschen Medizinabsolventen gehen wieder zurück in ihr Heimatland, nach Deutschland, sie verlassen Österreich. Österreich hat nichts davon, meine Da­men und Herren. Wir bezahlen die Ausbildung, aber wir haben nichts davon. (Zwi­schenrufe der Abgeordneten Winzig und Korun.)

Laut Wirtschaftsforschungsinstitut müsste aber zumindest die Hälfte der ausländischen Studenten nach dem Studium in Österreich bleiben, damit sich die Ausbildung für den Staat, für den Steuerzahler rentiert.

Faktum ist, ein Studienplatz für einen ausländischen Studenten kostet mehr, als er an Steuern bringt. Und langfristig können wir von diesen ausländischen Studierenden nur dann profitieren, wenn sie nach dem Studienabschluss auch im Land bleiben. Dann bringen sie nicht nur ihr bei uns erworbenes Know-how ein, sondern auch eine ent­sprechende Steuerleistung. Darum dreht es sich, und da müssen wir an den Schrau­ben drehen, damit sich das ändert.  Danke schön. (Beifall beim Team Stronach.)

19.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. – Bitte.

 


19.04.59

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Wir be­schließen heute im Rahmen der UG-Novelle einige wichtige Punkte, wenn auch keine durchwegs spektakulären, sie wurden schon dargestellt, wie zum Beispiel die Maßnah­men bei Plagiaten, eine klare Definition, oder einen österreichweiten Bauleitplan. Ich möchte die Anhebung der Frauenquote von 40 auf 50 Prozent hervorheben. Das ist gerade auch an den Universitäten eine sehr, sehr wichtige Maßnahme. (Beifall bei der SPÖ.)

Man sieht, dass bei den Studierenden der Frauenanteil bei über 50 Prozent liegt, auch bei jenen, die ihr Studium abschließen. Aber wenn man sich die Professorenstellen, die leitenden Positionen anschaut, dann sieht man, dass der Frauenanteil auf 20 Prozent zurückgeht. (Abg. Neubauer:  SPÖ!) Das heißt, die Anhebung der Quote ist natür­lich nicht als Instrument da, um die Stellen unmittelbar anders zu besetzen, aber sehr wichtig, um die Position der Frauen an den Universitäten zu stärken.

Wichtig ist auch die Verankerung der Vereinbarkeit von Beruf oder Studium mit Be­treuungspflichten – ein Thema, das an sich kein Frauenthema ist, aber wie das reale Leben so spielt, eben in den meisten oder in vielen Fällen ein Thema ist, das für Frau­en besonders wichtig ist und wo auch eine wichtige Unterstützung und Entlastung ge­boten werden sollen.

Was den Antrag vom Kollegen Karlsböck zum Herkunftslandprinzip betrifft, der auch hier in Verhandlung steht, möchte ich zum einen, Herr Kollege Karlsböck, sagen, dass ich in Ihrer Stellungnahme vorher das Bekenntnis dazu vermisst habe, dass es für un­sere Universitäten wichtig ist, international zu sein und auch ausländische Studierende zu haben. Zum anderen, Herr Kollege Karlsböck, haben wir kein Ausländerproblem 

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Entschuldigen Sie, Frau Abgeordnete, ich möchte nur abwarten, bis Sie wieder in Ruhe weiterreden können (in Richtung des Abg. Pilz, der Vizekanzler Mitterlehner zu dessen Geburtstag gratuliert). Ich habe Verständnis für Ge­burtstagswünsche, aber die Rednerin steht im Mittelpunkt. (Beifall bei SPÖ und FPÖ.) – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (fortsetzend): Wir haben kein Ausländerproblem an den österreichischen Universitäten, Herr Kollege Karlsböck. Wir haben aber schon ein Problem, nämlich dass wir den Zustrom von deutschen Studierenden an die öster­reichischen Universitäten in dem Ausmaß nicht bewältigen können. Sie zitieren mich ja


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