Diese Innovation entsteht immer seltener in Konzernen, sondern sehr oft in sogenannten Start-ups. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, wie Österreich und insbesondere Wien zu einem Knotenpunkt für solche Start-ups, für junge Unternehmen, werden kann.
Was kann also getan werden? – Der wichtigste Punkt ist sicher die Finanzierung, das ist der größte Hebel. Junge Unternehmen brauchen Geld, Start-ups brauchen Geld, um Produkte und Dienstleistungen schnell marktreif zu machen. Organisches Wachstum dauert zu lange, ist in den meisten Fällen gar nicht möglich. Von den Banken gibt es keine Kredite mehr, es braucht also privates Wagniskapital von Investoren, die bereit sind, dieses unternehmerische Risiko auf sich zu nehmen. Das kann verteilt sein auf Kleininvestoren – dann sprechen wir von Crowd-Investment –, das können Einzelinvestoren sein – sogenannte Business Angels, die in einer frühen Phase in diese Unternehmen einsteigen –, aber das können natürlich auch Fondslösungen sein. Es braucht jedenfalls einen modernen Markt für Risikokapital, und der Rechtsrahmen ist einfach nicht auf der Höhe der Zeit.
Wir warten seit über einem Jahr auf den Abschluss der Vorlage für ein Crowdfunding-Gesetz. Es wird, glaube ich, daran gearbeitet. Ich habe schon einen Entwurf zugespielt bekommen.
Wir wollen an zweiter Stelle echte Anreize für private Investoren, für privates Wagniskapital. Wir haben heute einen Antrag betreffend einen Realwirtschaft-Investitionsfreibetrag eingebracht, das heißt, dass Investitionen bis zu 100 000 € steuerlich abzugsfähig beziehungsweise begünstigt sein sollen. Das wäre eine spürbare Erleichterung, das würde jungen Unternehmen und Start-ups in Österreich wirklich einen Schub geben. Noch besser wäre natürlich eine wirkliche Steuergutschrift, so wie sie im UK, im Vereinigten Königreich, existiert mit dem Seed Enterprise Investment Scheme. Davon sind wir aber noch ein Stück weit weg.
Natürlich braucht es auch weitere Reparaturen – Reparaturen im Alternativen Investmentfonds Manager-Gesetz, ein Gesetz, das in Österreich viel zu restriktiv ausgelegt wurde.
Wir wollen, dass Österreich eine Trendumkehr in den Innovationsrankings schafft. Das ist ein messbares Ziel, an dem wir arbeiten können. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Nachbaur.)
16.27
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Grossmann. – Bitte.
16.27
Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nachdem sich mein Vorredner hier so in Indizes und Kennzahlen verstrickt hat, möchte ich eine kurze Replik an Frau Klubobfrau Nachbaur anbringen.
Liebe Frau Kollegin! Unter Schwarz-Blau hatten wir in Zeiten der Hochkonjunktur die vergleichsweise höchste Arbeitslosigkeit und befanden uns im EU-Ranking gerade einmal im unteren Mittelfeld. Jetzt, in Zeiten der internationalen Wirtschaftskrise, unter Bundeskanzler Werner Faymann, haben wir die vergleichsweise niedrigste Arbeitslosigkeit im EU-Schnitt und vor allem was die Jugendarbeitslosigkeit betrifft. (Zwischenruf der Abg. Nachbaur. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Da möchte ich aber meiner Kollegin Ruperta Lichtenecker recht geben, wenn sie meint, dass jeder und jede einzelne Arbeitslose eine beziehungsweise einer zu viel ist. – Das
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